Wie die Online-Zeitung "Sudan Tribune" meldete, trafen die Unwetter in der vergangenen Woche die Region Mayom. Die ölreiche Region wird zurzeit von Rebellen um den ehemaligen Vize-Präsidenten Riek Machar gehalten. Rebellensprecher sagten, das Leben Tausender Menschen sei wegen der Fluten bedroht. Die Überschwemmungen verschlimmern die Hungerkrise im Südsudan.
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Schon jetzt ernähren sich nach Informationen der Welthungerhilfe immer mehr Menschen nur noch von Gras, Knollen und Saatgut. "Weil die Bauern ihre Felder nicht bestellen konnten, fällt die Ernte in diesem Jahr aus; Ende September werden die letzten Vorräte aufgebraucht sein", warnte Programmvorstand Mathias Mogge, der das Land im Mai besuchte. Selten zuvor habe man eine Katastrophe so präzise vorhersagen können.
Laut den Vereinten Nationen steht dem Land "die schlimmste Nahrungsmittelkrise der Welt" bevor. Demnach könnten 50.000 Kinder noch in diesem Jahr sterben, wenn sie keine Hilfe bekommen. Hilfsorganisationen versorgen derzeit knapp zwei Millionen Südsudanesen. Ihnen fehlen jedoch UN-Angaben 750 Millionen Euro, um die schlimmste Not zu lindern. Die Welthungerhilfe fordert, dass die Geberländer ihr Versprechen halten und die 460 Millionen Euro bereitstellen, die sie schon im Mai zugesagt haben.
Unterdessen sollten in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba die Friedensverhandlungen zwischen der Regierung unter Präsident Salva Kiir und den Rebellen am Montag fortgesetzt werden. Der Südsudan mit rund zehn Millionen Einwohnern ist der jüngste Staat Afrikas. Er wurde am 9. Juli 2011 durch die Abspaltung vom Sudan unabhängig. Wegen der Gewalt seit Mitte Dezember sind mehr als anderthalb Millionen Südsudanesen auf der Flucht.