Altbischof Friedrich: Christen können nur für Israel und Gaza beten

Foto: epd-bild / Peter Roggenthin
Altbischof Friedrich: Christen können nur für Israel und Gaza beten
In dem Krieg in Israel und Gaza können Christen nach Überzeugung des kirchlichen Nahostexperten Johannes Friedrich zu keiner eindeutigen Position kommen.

Denn die Reaktionen der Menschen in Israel und in Gaza seien gleichermaßen verständlich, sagte der frühere bayerische Landesbischof und Nahostbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) dem Evangelischen Pressedienst (epd). Die Christen könnten nur für die Menschen beider Seiten und eine Lösung des Konflikts beten.

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Nicht verständlich findet Friedrich die Praxis der radikal-islamischen Hamas, die "Zivilbevölkerung als Schutzschilde" zu nutzen. Die Israelis fühlten sich ständig von Raketen bedroht und "wollen nicht Angst haben, dass Mörder über geheime Tunnel in ihr Land eindringen", sagte Friedrich, der mehrere Jahre evangelischer Propst in Jerusalem war. Auch wenn die Verluste unter der Zivilbevölkerung in Israel gering seien, leide sie unter dem Raketen-Beschuss.

Aber auch die Zivilbevölkerung im Gazastreifen, die entsetzlich hohe Verluste erleide, sei zu verstehen, sagte Friedrich. Über diese Menschen sei ein "unermessliches Unglück" hereingebrochen. Nicht zu verstehen sei jedoch das Verhalten der Hamasführung, die "bewusst" Waffenlager und Abschussorte mitten unter der Zivilbevölkerung aufbaue.