Zunahme der Kirchenaustritte wegen Zinssteuer erwartet

Zunahme der Kirchenaustritte wegen Zinssteuer erwartet
Bei den Kirchenaustritten in Deutschland zeichnet sich nach einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" in diesem Jahr ein neuer Rekord ab.

"Nach menschlichem Ermessen wird die Gesamtzahl 2014 höher liegen als 2013", sagte ein Sprecher der Diözese Rottenburg-Stuttgart zu den Austritten aus der katholischen Kirche. Hauptgrund ist der Zeitung zufolge, dass die Kirchensteuer auf Kapitalerträge künftig direkt einbehalten wird. Dazu verschickten die Banken Mitteilungen an die Sparer.

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Auf evangelischer Seite ist die Entwicklung noch nicht klar. "Die Zahl der Kirchenaustritte liegt höher als im vergleichbaren Zeitraum des Vorjahres", zitiert die Zeitung aus Kreisen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Dagegen erklärte EKD-Sprecher Carsten Splitt dem Evangelischen Pressedienst (epd): "Im Moment liegen uns noch keine Zahlen über die Kirchenaustritte 2013 vor. Insofern können wir auch keine Prognose für 2014 abgeben." Zuletzt hatte die EKD in ihrer Statistik rund 138.000 Austritte aus evangelischen Kirchen im Jahr 2012 aufgeführt.

Die katholische Deutsche Bischofskonferenz teilte vor zwei Wochen mit, dass 2013 fast 179.000 Menschen die katholische Kirche verließen, 60.000 mehr als im Jahr davor. Dies sei vor allem unter dem Eindruck des Bauskandals um den inzwischen zurückgetretenen Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst zu sehen. Die meisten Austritte gab es bisher 2010 unter dem Eindruck des Missbrauchsskandals: Damals hatten 181.000 Menschen der katholischen Kirche den Rücken gekehrt.