Der "Islamische Staat" verweigere seinen Opfern die Grundrechte und zwinge viele Menschen in die Flucht, erklärte der Generalsekretär des LWB, Martin Junge, am Dienstag in Genf.
###mehr-artikel###
Tausende Christen seien bereits aus dem Gebiet geflohen, das der "Islamische Staat" kontrolliere, erklärte der Weltbund. Christen lebten seit fast 2.000 Jahren in der Region. Die Fanatiker des "Islamischen Staates" hätten ihren Opfern ein Ultimatum gestellt. Danach hätten sie die Wahl zwischen dem Übertritt zum Islam, dem Zahlen einer Steuer oder der Hinrichtung.
Die Extremisten hätten alle Kirchen und Klöster in der Stadt Mossul unter ihre Kontrolle gebracht und viele der Gebäude geplündert, angezündet, zerstört oder in Moscheen verwandelt. Zudem hätten die Fanatiker eine Moschee mit dem mutmaßlichen Grab des Propheten Jona zerstört. Jona wird von Christen, Muslimen und Juden verehrt. Mossul, Geburtsstätte des assyrischen Christentums, habe 2003 rund 60.000 christliche Einwohner gehabt. Im Juni 2014 seien es noch 35.000 gewesen.
Der "Islamische Staat" hatte in den vergangenen Monaten weite Teile des Iraks erobert. Zudem kontrollieren die Extremisten Gebiete in dem Bürgerkriegsland Syrien. Ziel der Gruppe ist die dauerhafte Errichtung eines islamischen Gottesstaates nach strengen Vorschriften. Der Lutherische Weltbund umfasst 144 Kirchen mit mehr als 72 Millionen Gläubigen.