"Katholizität der evangelischen Kirche sichtbar machen"

"Katholizität der evangelischen Kirche sichtbar machen"
Der Vorsitzende der Theologischen Kammer der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Christoph Markschies, warnt die evangelischen Christen davor, sich als Abspaltung der katholischen Kirche zu verstehen. Vielmehr müsse die Katholizität der evangelischen Kirche betont und sichtbar gemacht werden, erklärte Markschies am Samstagabend in Rom nach einem vorab verbreiteten Redetext.

Das 500. Reformationsjubiläum im Jahr 2017 dürfe nicht als "Geburtstagsfeier der evangelischen Kirche" missverstanden werden, sagte der Berliner Theologieprofessor mit Blick auf die Bedeutung des lateinischen "catholicus" als "allgemein". Bei einem Vortrag in der evangelisch-lutherischen Christuskirche betonte der ehemalige Präsident der Berliner Humboldt-Universität unter Hinweis auf die lateinische Fassung der Glaubensbekenntnisse, dass evangelische Gläubige sich darin im Grunde nach wie vor als katholisch bezeichneten.

Evangelische Christen dürften sich nicht als "Teil einer vor fünfhundert Jahren gegründeten Separatgemeinschaft von Christenmenschen" verstehen, hieß es in dem Manuskript mit dem Titel "Wie katholisch ist die Evangelische Kirche? Wie katholisch solle sie sein?" Die evangelische Kirche sei "nicht nur fünfhundert Jahre alt, sondern ein legitimer Teil der einen Kirche Jesu Christi, die rund zweitausend Jahre zählt".

epd