Filmtipps: Diese Woche neu im Kino

Filmtipps: Diese Woche neu im Kino
Die Redaktion von "epd film" hat die Filme der Woche ausgesucht. Dazu zählen "The Descendants", eine skurrile Komödie mit George Clooney sowie der oskarverdächtige Film "The Artist".

The Descendants - Familie und andere Angelegenheiten (USA 2011)

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Wie schon in "About Schmidt" und "Sideways" erzählt Alexander Payne in seinem neuen Film von einem Mann in der Krise. Den oscarverdächtigen George Clooney trifft in der Rolle des Matt King, des heimlichen Königs von Hawaii, ein harter Schicksalsschlag. Nach einem Speedbootunfall liegt seine Frau im Koma und die Ärzte geben ihr keine Chance mehr. Nun muss er sich erstmals um seine beiden Töchter kümmern. Als King erfährt, dass ihn seine Frau betrogen hat, begibt er sich zusammen mit seinen Töchtern auf die Suche nach dem Liebhaber. Payne präsentiert einen zurückhaltenden, auf den ersten Blick unspektakulären Clooney, schafft es aber, Tragik und Komik zu verknüpfen, auch wenn er auf ein paar billige Gags nicht verzichten kann. "The Descendants" ist ein bewegender Film über Väter und Töchter.

Regie: Alexander Payne. Buch: Nat Faxon, Jim Rash, Alexander Payne. Mit: George Clooney, Shailene Woodley, Beau Bridges, Robert Forster, Judy Greer, Matthew Lillard. L: 110 Min. FSK: ab 6

The Artist (F 2011)

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Man schreibt das Jahr 1927. George Valentin (Jean Dujardin) ist der Stummfilmstar dieser Zeit und Publikumsmagnet des Produzenten Al Zimmer (John Zimmer). Doch als Zimmer beschließt, seine Firma auf die Innovation namens Tonfilm umzustellen, steigt George aus Gründen der Eitelkeit aus. Er produziert seinen eigenen Film, doch am Tag der Premiere steht das Publikum lieber für die junge Aktrice Peppy Miller (Bérénice Bejo) an, die sich im neuen, tönenden Kino pudelwohl fühlt. George geht bankrott, flüchtet sich in Alkohol und schaut sich alleine seine alten Vorstellungen an. Michel Hazanavicius ist mit dem in stimmungsvollem Schwarzweiß und stumm gedrehten "Artist" eine zauberhafte Hommage an eine vergangene Ära gelungen. Der in Cannes uraufgeführte Film wurde mit drei Golden Globes ausgezeichnet und gilt als stark oscarverdächtig.

Regie: Michel Hazanavicius. Buch: Michel Hazanavicius. Mit: Jean Dujardin, Bérénice Bejo, John Goodman, James Cromwell, Penelope Ann Miller, Missi Pyle, Uggy, Malcom McDowell. L: 100 Min.

Drive (USA 2011)

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Mit schlafwandlerischer Sicherheit steuert er den Fluchtwagen: der Driver (Ryan Gosling). Autos sind sein Ein und Alles. Seine Regeln erklärt er den kriminellen Kunden kurz und knapp: Er fährt, sonst mischt er sich nicht ein. Doch dann kommt dem verschlossenen Mann, der sich offiziell als Stuntman über die Runden bringt, die Kellnerin Irene (Carey Mulligan) dazwischen, die mit ihrem Sohn auf derselben Etage wohnt. Er verliebt sich in sie. Und verstrickt sich in einen Racheplot, als Irenes Mann Standard (Oscar Isaac) aus dem Gefängnis entlassen wird. Reduziert, nahezu wort- und reglos agiert Ryan Gosling in dieser urbanen Studie der Einsamkeit von dem eigenwilligen dänischen Regiestar Nicolas Winding Refn ("Pusher", "Walhalla Rising"). Hinter der Mechanik des Actionthrillers und den Ausbrüchen von Gewalt steckt eine ungewöhnliche Liebesgeschichte, bei der sich die Emotionen nur in Blicken ausdrücken.

Regie: Nicolas Winding Refn. Buch: Hossein Amini (nach dem Roman von James Sallis). Mit: Ryan Gosling, Carey Mulligan, Bryan Cranston, Albert Brooks, Oscar Isaac, Christina Hendricks, Ron Perlman. L: 101 Min. FSK: ab 18, ff.

Michael (Österreich 2011)

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Vor seinem Spielfilmdebüt war Markus Schleinzer als Schauspieler und Casting Director tätig. In "Michael" erzählt er nun die Geschichte eines 35-jährigen Mannes, der scheinbar ein normales bürgerliches Leben führt. Doch in einem schallisolierten Keller hält Michael einen zehnjährigen Jungen gefangen. Regisseur Schleinzer inszeniert das nicht als blutigen Thriller, sondern auf eine tückisch zurückhaltende Art, indem er etwa zeigt, wie Täter und Opfer zusammen essen, fernsehen, in den Zoo gehen. Das Beunruhigendste aber ist, dass dem Zuschauer das Geschehen aus der Perspektive des Täters nahegebracht wird. Kein bequemer Film, sondern ein zutiefst verstörender. Und ein sehr beachtlicher Erstling.

Regie: Markus Schleinzer. Buch: Markus Schleinzer. Mit: Michael Fuith, David Rauchenberger, Christiane Kain, Ursula Strauss, Victor Tremmel. L: 96 Min. FSK: ab 16, ff.

epd