UN-Index: In Norwegen leben die Menschen am besten

UN-Index: In Norwegen leben die Menschen am besten
In Norwegen leben die Menschen laut einer UN-Untersuchung am besten. Der ölreiche nordeuropäische Wohlfahrtsstaat belegt 2011 wie im Vorjahr den ersten Platz des Indexes der menschlichen Entwicklung HDI, wie das UN-Entwicklungsprogramm (UNDP) am Mittwoch in Genf mitteilt.

Australien liegt auf dem zweiten Rang, dahinter folgen die Niederlande, die USA und Neuseeland. Deutschland rangiert auf Platz Neun, genau wie ein Jahr zuvor. Insgesamt wurden 187 Länder und Territorien bewertet. Laut UNDP ist der Index ein zusammengesetztes "Maß für das menschliche Wohlergehen". Kriterien sind die Lebenserwartung, die Alphabetisierung, die Einschulungsquote und das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf.

Infografik: epd-bild

Am unteren Ende der Tabelle liegen zehn Länder in Afrika südlich der Sahara. Es sind Guinea, die Zentralafrikanische Republik, Sierra Leone, Burkina Faso, Liberia, Tschad, Mosambik, Burundi, Niger und die Demokratische Republik Kongo als Schlusslicht.

Die Menschen in diesen Staaten litten unter großer Armut und extrem schlechten Bildungschancen, erläuterte die UNDP-Experten. Zudem seien Krankheiten wie Malaria und Aids weit verbreitet. "In vielen Ländern werden diese Probleme durch die zerstörerische Hinterlassenschaft bewaffneter Konflikte weiter verschärft."

In einem ergänzenden Index zum HDI berücksichtigt das Entwicklungsprogramm die Ungleichheiten innerhalb der Staaten bei Einkommen, Bildung und Gesundheit. In diesem Ranking mit der Abkürzung IHDI rutschen die USA auf den 23. Rang, da die Kluft zwischen Arm und Reich gravierend ist.

Schweden liegt vorn bei Gleichberechtigung von Mann und Frau

Südkorea muss sich in dem verfeinerten IHDI-Ranking mit dem 32. Platz begnügen (im HDI belegt das asiatische Land den 15. Platz). Der große Bildungsabstand zwischen den Generationen verschlechtert die Position des Landes. Deutschland belegt in dem IHDI den neunten Platz, genau wie im gröberen HDI.

Zudem präsentiert das UNDP einen Index der geschlechtsspezifischen Ungleichheit, den Schweden anführt. Es wird untersucht, inwieweit die Gleichberechtigung von Mann und Frau in Bildung, Beruf und Politik verwirklicht ist. Auf den weiteren Plätzen folgen die Niederlande, Dänemark, die Schweiz, Finnland, Norwegen und Deutschland.

In einem Index der mehrdimensionalen Armut schließlich bilden die UNDP-Fachleute Faktoren ab, die ein realistisches Bild der Unterentwicklung in den Ländern geben sollen. Sie speisen Angaben auf der Haushaltsebene wie Versorgung mit Wasser und Gesundheitsdiensten, Ausstattung mit Küchengütern und Qualität der Unterkünfte in die Bewertung ein. Nach diesem Maßstab leben hat gemessen an der Gesamtbevölkerung der Niger die meisten von Armut betroffenen Menschen, gefolgt von Äthiopien und Mali.

epd