"Auch die meisten Gleichnisse Jesu ließen sich in einer Minute dreißig vorlesen", meinte Käßmann. Sie beobachtet eine "religiöse Suche" bei vielen Menschen, es gebe in der deutschen Gesellschaft eine große Offenheit für Glaubensfragen. Dies sei auch eine Chance für die kirchlichen Medien, sagte die Theologin auf einer Tagung der Konfessionellen Presse im Verband Deutscher Zeitschriftenverleger. Diese Medien müssten aber professionell gemacht sein und ein klares Profil haben. Wichtig seien auch Tiefgang und die Behandlung vernachlässigter Themen.
"Zeit"-Redakteur: Glaubensthemen tauchen oft auf
Nach Einschätzung des stellvertretenden Politikchefs der Wochenzeitung "Die Zeit", Patrik Schwarz, werden kirchliche und religiöse Themen in den Massenmedien heute nicht mehr nur am Rande behandelt. Glaubensthemen tauchten an vielen Stellen auf, ohne dass sie immer kirchlich etikettiert würden.
Auf besonderes Interesse stoßen nach Schwarz' Beobachtung kontroverse Themen an der Schnittstelle zwischen Kirche und Gesamtgesellschaft sowie Fragen, bei denen es um Werte und Maßstäbe gehe. Als Beispiele nannte der Journalist die Kontroversen um die Präimplantationsdiagnostik (PID), den Zölibat in der katholischen Kirche und den Islam.