Nach seinem Besuch in Afghanistan gibt Nikolaus Schneider zu bedenken, dass weder die Soldaten noch die zivilen Aufbauhelfer Frieden schaffen könnten. Der Frieden müsse wachsen - zum Beispiel durch Bildung. In Kursen lernten die Menschen, dass man Konflikte auch ohne Gewalt lösen könne. "Der Krieg ist nicht gut in Afghanistan" sagt Schneider in Anlehnung an die Formulierung seiner Amtsvorgängerin Margot Käßmann. Aber: Zivile Helfer könnten mithelfen, dass ein friedliches Leben in dem Land möglich werde.
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Auch in Kairo gebe es Hoffnungszeichen in all der Unruhe, sagt Schneider zur aktuellen Krise in Ägypten. Er berichtet von koptischen Christen, die eine Gruppe von Muslimen umringen, damit diese in Ruhe ihr Gebet verrichten können. Und wie umgekehrt Muslime eine Versammlung von Kopten bei ihrer Andacht inmitten von Angriffen beschützen. Dass die beiden Religionen so füreinander einstehen, sei ein schönes Zeichen, sagt Präses Schneider.
Zum Valentinstag am kommenden Montag nimmt Nikolaus Schneider die Menschen in den Blick, die nicht in einer Partnerschaft leben und an diesem Tag weder eine Karte noch Blumen geschenkt bekommen. Seine Tochter Meike, die vor sechs Jahren an Leukämie starb, sei so ein Mensch gewesen. Schneider liest einen Abschnitt aus Meikes Buch "Ich will mein Leben tanzen" vor, in dem sie beschreibt, dass sie sich dennoch geliebt fühlte - durch aufmunternde Gesten, den Beistand von Besuchern am Krankenbett, Komplimente und Anrufe.