Wie eine Emnid-Umfrage für das evangelische Monatsmagazin "chrismon" (Dezemberausgabe) ergab, können viele auch bei "Stille Nacht, heilige Nacht" (84 Prozent) und bei "O du fröhliche" (83 Prozent) spontan mitsingen. Die erste Strophe von "Vom Himmel hoch, da komm ich her" ist rund der Hälfte der 1.001 Befragten bekannt (56 Prozent).
Bei "Es ist ein Ros entsprungen" sind es noch 47 Prozent - unter den 14- bis 29-Jährigen sogar nur 16 Prozent. "Maria durch ein Dornwald ging" kennen 15 Prozent der Befragten und jeder Achte (13 Prozent) kann bei "O Heiland, reiß die Himmel auf" mitsingen. Menschen, die über 60 Jahre alt sind, sind in allen Liedern am textsichersten. Nur sieben Prozent der Befragten können von keinem der Lieder die erste Strophe mitsingen.
Vereinshymne des FC Chelsea
"O Tannenbaum" hatte ursprünglich nichts mit Weihnachten zu tun, sondern war das Lied eines unglücklichen Verliebten. Joachim August Zarnack schrieb es 1819 nach einer schlesischen Volksweise aus dem 16. Jahrhundert. Darin bildete die immergrüne Tanne das Gegenbild zu einer untreuen Frau. Erst durch die zweite und dritte Strophe, die der Leipziger Lehrer Ernst Anschütz 1824 hinzufügte, entstand der Bezug zu Christi Geburt. Heute ist das Lied in aller Welt verbreitet - nicht nur zur Weihnachtszeit. So singen die Fans des englischen Fußballmeisters FC Chelsea die Melodie als Vereinshymne "We'll keep the blue flag flying high".
Die CD "O Heiland, reiß die Himmel auf. Vergessene Strophen der Weihnacht" ist soeben in der edition chrismon erschienen.