Die Gesellschaft verliere ihre solidarische Kraft, sagte der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland den Zeitungen der WAZ-Mediengruppe (Montagsausgaben). Das "Sich-Gegeneinander-Profilieren, das Auseinanderdriften nimmt zu".
Seit Jahren schon warnten Kirchen und Wohlfahrtsverbände davor, "dass sich Einkommen und Vermögen immer weiter auseinanderentwickeln". Das Bemühen, diese Entwicklung zu stoppen, sei leider bislang erfolglos geblieben, sagte Schneider, "und zwar unabhängig davon, welche Koalition regierte".
Schneider sagte, es sei zwar lobenswert, dass die Regierung den Haushalt konsolidiere und dass sie trotz allem bei der Bildung Schwerpunkte setze. Doch insgesamt sei das Sparpaket sozial nicht ausgewogen und verletze das Gerechtigkeitsempfinden vieler Menschen.
"Ich wünsche mir, dass die Bundesregierung einige ideologische Scheuklappen bei der Betrachtung der Wirklichkeit ablegt", sagte der evangelische Theologe. Als Beispiel nannte er die "Beteiligung des oberen Segments unserer Gesellschaft an der Finanzierung der Kosten".