Der Mai sorgte noch einmal für einen kräftigen Rückgang der Erwerbslosenzahlen. Nach Berechnungen von Bankenvolkswirten waren im zu Ende gehenden Monat 3,24 Millionen Menschen ohne Arbeit. Die sind rund 165.000 weniger als im April und 218.000 weniger als vor einem Jahr. Die offiziellen Arbeitsmarktzahlen für Mai will die Bundesagentur für Arbeit (BA) an diesem Dienstag in Nürnberg bekanntgeben.
Stabile Aufwärtsentwicklung am Arbeitsmarkt
Der starke Rückgang der Mai-Arbeitslosigkeit habe aber vor allem saisonale Gründe, betonten die Experten. Denn von dem für gewöhnlich milden Frühjahrswetter profitierten neben der Gastronomie auch der Landschafts- und Gartenbau. Zudem herrsche auf vielen Baustellen im Mai Hochsaison, betonten die Fachleute. Aber selbst nach Abzug dieser saisonalen Sondereffekte ging die Erwerbslosenzahl den Experten zufolge im Mai im Monatsvergleich zwischen 10.000 und 40.000 zurück.
Auf eine stabile Aufwärtsentwicklung am Arbeitsmarkt weisen auch die am Montag veröffentlichten Bundesagentur-Zahlen zur Arbeitskräftenachfrage hin. Diese habe nach einem krisenbedingten Tief im Jahr 2009 im Mai wieder kräftig angezogen. Die Zahl der freien Stellen habe nochmals höher als im April gelegen, teilte die BA bei der Veröffentlichung ihres Beschäftigungsindexes mit. Der Indikator für die Kräftenachfrage sei im Mai von 149 auf 157 Punkte gestiegen.
Weiterhin sinkende Arbeitslosenzahlen
Die von dpa befragten Banken-Volkswirte rechnen auch in den kommenden Monaten mit einer Entspannung am Arbeitsmarkt. Dadurch dürfte die durchschnittliche Arbeitslosigkeit in diesem Jahr mit 3,3 Millionen um 100.000 unter dem Vorjahreswert liegen. Noch vor wenigen Monaten hatten sie noch mit einer deutlichen Zunahme gerechnet.
Bereits im April hatte ein starker Frühjahrsaufschwung die Arbeitslosenzahlen um 162.000 auf 3,406 Millionen sinken lassen. Das waren nach Angaben der Bundesagentur 178.000 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote nahm zum Vormonat um 0,4 Punkte auf 8,1 Prozent ab. Vor einem Jahr hatte sie bei 8,6 Prozent gelegen. Als Hauptgründe für die günstige Entwicklung hatte der Vorstandschef der Bundesagentur für Arbeit, Frank-Jürgen Weise, das Ende der kalten Jahreszeit und das Anziehen der Konjunktur angeführt.