Der Herbst holt zur Zeit nach, wozu der Sommer nicht imstande war: Sonnenschein und Temperaturen in den hohen Zwanzigern verlangen bei der Gartenarbeit noch einmal nach Shorts und T-Shirt. Herrlich! Von mir aus könnte es immer so bleiben. Aber die bereits merklich kürzeren Tage und die verdächtig gelbstichigen Blätter an vielen Bäumen und Büschen deuten darauf hin, dass das Jahr dem Ende zugeht. Es ist zu vermuten, dass Stürme und Frost der Farbenpracht in unserem Garten bald den Garaus machen werden.
Seien wir ehrlich: Es steht uns eine graue, öde Zeit bevor. Aber das ist kein Grund, Trübsal zu blasen, jedenfalls jetzt noch nicht, denn es gibt noch genügend zu tun. Zum Beispiel, Vorsorge zu treffen, dass im nächsten Frühling wieder kunterbuntes Treiben die Seele erfreut. Der kluge Gärtner beugt vor.
Zum Beispiel mit Zwiebelblumen. Sie gehören zu den Frühblühern, mit etwas Glück kommen Krokusse, Schneeglöckchen und Iris schon im Februar zum Vorschein, gefolgt von Narzissen, Hyazinthen und Tulpen. Auch Schachblumen, Allium und Traubenhyazinthen entspringen Zwiebeln, die am besten jetzt, noch vor dem Winter, eingesetzt werden, damit sie im Frühjahr aufgehen.
Und damit es wirklich ein Farbenmeer wird, gilt in diesem Fall: Mehr ist mehr. Mit anderen Worten: Nicht mit den Zwiebeln geizen. Sie können relativ dicht zusammen gesetzt werden, außerdem haben die verschiedenen Arten unterschiedliche Ansprüche an die Tiefe der Wurzeln, was bedeutet, dass sie in mehreren Schichten übereinander eingepflanzt werden können (Hinweise dazu siehe unten).
Mit der Gewissheit, dass in einem halben Jahr Tulpen, Narzissen &Co für einen bunten Garten sorgen werden, lassen sich die letzten warmen Tage dieses Jahres noch viel besser genießen.
Tipps zum Einpflanzen von Blumenzwiebeln:
- Faustregel: Die Zwiebeln sollten etwa dreimal so tief in der Erde sitzen, wie sie großsind. Besonders hochwachsende Sorten sollten fest im Boden verankert sein.
- Wenn Sie mehrere Schichten übereinander einpflanzen möchten, gelten folgende Pflanztiefen: 20 cm - Narzisse, Kaiserkrone. 15 cm - Hyazinthe, Tulpe, Allium, Lilien. 10 cm - Schneeglöckchen, Zwerglilie, Krokus, Zwergtulpe und -narzisse, Schachblume, Traubenhyazinthe. 5 cm - Winterlinge, Windröschen, Alpenveilchen
- Je nach Größe der Pflanzen sollten sie seitlich 10 bis 20 Zentimeter Raum haben.
- Keine Staunässe, ein guter Abfluss ist wichtig, z.B. eine Schicht Granulat unter den Zwiebeln, wenn der Boden sehr nass ist.
- Alle Zwiebelblumen können auch in Töpfe gepflanzt werden. Jetzt einsetzen, über den Winter feucht, aber frostfrei halten. Im Frühjahr dann an einen sonnigen Platz stellen.
Was sonst noch im Oktober zu tun ist:
- Gladiolen-Zwiebeln aus der Erde nehmen und kühl, dunkel und trocken lagern
- Falls Rosen oder andere Pflanzen von Rost, Rußtau oder Mehltau befallen waren, die Blätter abzupfen und abgefallene aufsammeln, damit die Sporen nicht in die Erde gelangen (aber nicht auf den Kompost werfen!). Wenn alle Blätter entfernt sind, die Erde rund um die Pflanze mit Komposterde abdecken, sodass die neuen Triebe im nächsten Jahr nicht so leicht wieder infiziert werden.
- Auch Chrysanthemen und Stockrosen neigen zu Rost, der die Pflanzen zwar nicht nachhaltig schadet, aber unschön aussieht. Befallene Blätter so früh wie möglich entfernen (Blätter umdrehen, denn der Rost ist auf der Oberseite oft nicht sichtbar).
- Die Pflanzzeit für wurzelnackte Rosen beginnt bald, im Gartencenter oder online nach Angeboten Ausschau halten.
- Kräuter vor Kälte schützen.
- Das Rasenmähen langsam auslaufen lassen, Gras beim Schneiden etwas länger lassen (Messer höher stellen). Falls der Rasen sehr kompakt ist: entlüften. Dazu einfach mit einer Mistgabel o.ä. tief in den Boden stechen. Es gibt aber auch extra Werkzeuge für das Entlüften.
- Blätter von Bäumen und Büschen zusammenharken, auch vom Rasen, sodass eventuell darin befindliche Krankheitskeime nicht in die Erde gelangen.
- Nicht mehr gebrauchte Pflanzenstützen und Terracottatöpfe vor dem Wegräumen säubern, eventuell mit Desinfektionsmittel, falls sie in Kontakt mit kranken Pflanzen waren.