Winterliches Wohlfühlklima

Winterliches Wohlfühlklima

Durchhalten, liebe Gartenfreunde, durchhalten! Ein, zwei Monate wird es noch dauern, bis wir Gummistiefel, Gartenhandschuhe und Spaten rausholen und uns wieder unserer Lieblingsbeschäftigung zuwenden können. Und da momentan noch nicht einmal der Blick aus dem Fenster besonders erbaulich ist (der Schnee ist weg, übrig bleibt braune Matsche, umgeben von neblig-grauem Nieselregen), drehen wir uns einfach um und betrachten unsere Zimmerpflanzen. Einige von ihnen sollten jetzt im Winter in voller  Blüte stehen und so unser Herz erfreuen.

Leider muss ich feststellen, dass bei uns auch dieser Anblick nicht gerade das Gemüt erhellt. Die Orchideen haben Schildläuse. Die Weihnachtskakteen standen zu warm und haben schon im November geblüht, jetzt stehen sie leicht angestaubt auf dem Kaminsims. Und auch das Alpenveilchen war nicht begeistert von der Heizungsluft und hat sich schon kurz nach seiner Ankunft bei uns in den Alpenveilchenhimmel verabschiedet.

Höchste Zeit also für eine kleine Recherche, welche winterblühenden Zimmerpflanzen welche Pflege brauchen. Damit es Ihnen nicht geht wie uns, hier die Resultate:

Alpenveilchen (Cyclamen): Kühl stellen (10-16 Grad), keine pralle Sonne. Nur wässern, wenn das Substrat trocken wird, nie mit "nassen Füßen" stehen lassen. Verblühte Blüten abzupfen (den ganzen Stängel herausziehen). Wenn ganz verblüht, die Erde trocken werden lassen und das Veilchen so über den Sommer kommen lassen. Ab August wieder vorsichtig mit gießen beginnen.

Amaryllis: Während der Blühphase 16-21 Grad bei viel Licht. Bis zur Blüte nur mäßig gießen, dann ein oder zwei Mal pro Woche. Nach der Blüte den Blütenstängel eintrocknen lassen und dann entfernen. Wenn auch die Blätter gelb werden, diese entfernen und die Zwiebel kühl, dunkel und trocken den Sommer über lagern, erst im Oktober wieder mit Gießen beginnen.

Azaleen: Sie brauchen es kühl, ideal sind 10-16 Grad (und damit wahrscheinlich eher ein Wintergarten als das Wohnzimmer). Keine pralle Sonne, zwei bis drei Mal die Woche gießen, am besten mit gefiltertem oder abgekochtem Wasser (oder Regenwasser), nicht austrocknen lassen. Azaleen können nach der Blüte im Frühjahr umgetopft werden, jedoch keinen zu großen Topf verwenden (kleinere Töpfe fördern die Blüte), saure s Substrat verwenden (Azaleen- oder Rhododendronerde). Im Sommer nach draußen stellen (an einem schattigen Platz).

Kalanchoe: Eher kühl stellen (10-16 Grad), im Winter braucht die Pflanze mehr Licht als im Sommer. Wöchentlich gießen, jedoch zwischendurch das Substrat trocken werden lassen. Nach dem Blühen Blüten entfernen und weniger Wasser geben, im Frühjahr kühl stellen und ab dem Sommer wieder etwas mehr gießen.

Orchideen (Phalaenopsis): 18-24 Grad, wöchentlich wässern (am besten mit abgekochtem oder Regenwasser) und gut abtropfen lassen. Beim Umtopfen wieder einen durchsichtigen Topf verwenden, denn die Wurzeln brauchen Licht. Umbedingt Orchideenerde, keine normale Blumenerde verwenden. Luftwurzeln möglichst mit in das Substrat einpflanzen, wenn das nicht möglich ist, sauber abschneiden. Nach der Blüte den Blütenstängel einige Wochen austrocknen lassen und dann bis zur nächsten Knospe zurückschneiden.

Solanum: Die orangefarbenen Früchte dieser Nachtschattengewächse bringen Farbe ins winterliche Wohnzimmer. Oder vielleicht eher ins Schlafzimmer, denn die Zimmertemperatur sollte idealerweise bei 10-16 Grad liegen. Zweimal wöchentlich gießen (feucht halten). Im Frühling, wenn die Beeren abgefallen sind, trockener halten und umtopfen. Während der Blüte öfter mal mit Wasser besprühen, das hilft bei der Befruchtung. Im Sommer draußen in den Schatten stellen, im September nach drinnen bringen.

Weihnachtskakteen (Schlumbergera): 13-21 Grad, während der Blühzeit zweimal wöchentlich gießen. Nach der Blüte kühl stellen und nur noch wöchentlich wässern. Kann im Sommer auch nach draußen gestellt werden, dann aber im September wieder reinholen und kühl und trocken halten, um die Knospenbildung anzuregen.

Weihnachtssterne: 16-21 Grad Zimmertemperatur, keine pralle Sonne, gießen, wenn die Substratoberfläche trocken wird. zur weiteren Pflege siehe hier
 

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