Mamertus, Pankratius, Servatius, Bonifatius und Sophie sind gekommen und gegangen, ohne Schaden anzurichten. Vermutlich lässt sich die Bauernregel, nach der man erst nach den Eisheiligen Mitte Mai relativ sicher vor Nachtfrösten sein kann, angesichts des Klimawandels sowieso kaum halten. Doch momentan ist die Großwetterlage so stabil, dass ich einfach mal davon ausgehe, dass die Zeit reif ist für die Bepflanzung von Blumentöpfen und -kästen und Hängekörben.
Bepflanzte Töpfe verschönern nicht nur Balkonien, sondern auch Terrassen, und geschickt platziert oder in einem besonders attraktiven Behälter sehen sie auch auf dem Rasen oder in einer ansonsten unansehnlichen Ecke des Gartens gut aus. In einem noch unfertigen Garten wie dem unseren, in dem noch nicht alle Pflanzen einen festen Platz im Gesamtdesign haben, haben sie zudem den Vorteil, dass sie problemlos umgestellt werden können.
Ich habe zwar nicht den Ehrgeiz, an der von der BBC ausgerufenen Big Basket Challenge teilzunehmen, aber natürlich möchte ich, dass es meinen Topfpflanzen gut geht und sie möglichst üppig wachsen und blühen. Deshalb hier eine kleine Topfkunde, die ich gern mit Ihnen teile:
Raum geben: Kleine Töpfe trocknen schneller aus und bieten den Pflanzen weniger Nährstoffe. Deshalb einen Topf wählen, der mindestens ein bis zwei Größen größer ist als der bisherige. Für mehrjährige Pflanzen möglichst noch größere Behältnisse wählen. Büsche, Bäume und Kletterpflanzen brauchen einen mindestens 50 cm großen Pott.
Einjährige Pflanzen können dagegen recht eng zusammen in einen Topf gesetzt werden.
Behälter: Es kann so gut wie jedes Behältnis verwendet werden das gefällt, aber das Material hat Einfluss auf das Pflanzenwachstum. Vor- und Nachteile der gängigen Töpfe:
Terracotta: Sehen gut aus, sind aber schwer und deshalb ab einer gewissen Größe nicht mehr geeignet für Pflanzen, die im Winter nach drinnen gestellt werden müssen. Außerdem verdunstet das Wasser durch die poröse Beschaffenheit schneller, das heißt, man muss mehr gießen - außer, wenn man sie vor dem Bepflanzen innen mit Plastikfolie auskleidet. Beim Kauf auf das Label "frostsicher" achten, sonst bekommen sie im Winter einen Sprung.
Plastik: Billig und leicht, deshalb geeignet für Pflanzen, die öfter mal den Standort wechseln sollen. Allerdings fallen sie bei starkem Wind auch leichter um. Dafür halten sie das Wasser besser als Terracotta.
Metall: Werden im Sommer heiß und im Winter sehr kalt. Zum Schutz der Wurzeln deshalb am besten innen mit Luftpolsterfolie auskleiden.
Holz: Rustikaler Look, musss aber von innen mit Plasitk ausgekleidet werden, da es sonst verrottet.
Erde: Herkömmliche Blumenerde (selbstverständlich torffrei) ist für die meisten Pflanzen ausreichend. Für Pflanzen, die mehrere Jahre in einem Behälter bleiben sollen, eignet sich lehmhaltigere Erde besser, da sie die Feuchtigkeit besser hält. Nur manche Pflanzen wie Kamelien, Erika, Rhododendren und Azaleen brauchen spezielle, saure Erde. Anderen, die aufgrund ihrer Herkunft lieber trocken stehen, kann man helfen, indem man etwas Sand, Kies oder Vermiculit untermischt und so für einen verbesserten Wasserablauf sorgt.
Abfluss: Damit die Erde im Topf nicht das Abflussloch blockiert, sollten Tonscherben oder eine Schicht Kies auf dem Boden des Behälters verteilt werden, bevor die Erde eingefüllt wird. Viele Pflanzen mögen keine nassen Füße, deshalb einen Untersetzer nur unter die Pflanzen stellen, die es gern nass haben (z.B. Papyrus oder Bambus). Wer den Topf etwas erhöht stellt, z.B. auf im Handel erhältliche Füße, sorgt für zusätzlich verbesserten Abfluss.
Abdecken: Die Oberfläche ca. 5 Zentimeter dick mit Mulch, Kies, Schieferscherben, Glasperlen o.ä. (je nach Geschmack) abdecken, das hält die Feuchtigkeit in der Erde und hilft im Kampf gegen Unkraut, das sonst mit der Pflanze um die Nährstoffe konkurrieren würde.
Zusätze: Da Topfpflanzen nur ein begrenztes Angebot an Wasser und Nahrung zur Verfügung haben, kann man ihnen durch das Beimischen von wasserspeicherndem Granulat und Dünger zu einem gesünderen Dasein verhelfen.
Gießrand: Beim Einpflanzen den Wurzelstock mindestens 3 bis 5 Zentimeter unterhalb des Topfrands einsetzen, sodass beim Gießen keine Erde herausgespült wird.
Und zum Schluss noch ein Tipp, wie Topfpflanzen in einen größeren Behälter gesetzt werden können, ohne dass ihre Wurzeln beschädigt werden:
1. Den gößeren (neuen) Topf mit Erde füllen, dann den kleineren (alten) hineinstellen und die Ränder mit Erde auffüllen.
2. Den kleineren Topf samt Pflanze herausnehmen.
3. Die Pflanze vorsichtig aus dem alten Topf nehmen und den Wurzelstock in das Loch im größeren Topf setzen - er sollte nun genau hineinpassen. Die Erde vorsichtig festdrücken und kräftig gießen, damit eventuelle Luftlöcher mit Substrat gefüllt werden.
Und dann zurücklehnen, den Pflanzen beim Wachsen zusehen und Daumen drücken, dass die Schafskälte Mitte Juni in diesem Jahr ausfällt.