Heute, am Tag der Liebenden, wird es wieder millionenfach Blumen regnen. Nun werden diese kaum aus dem eigenen Garten kommen, denn der präsentiert sich am 14. Februar in unseren Breitengraden naturgemäßnoch recht farbarm, wenn man mal von ein paar vorwitzigen Krokussen und Schneeglöckchen absieht. Umso schöner ist es, wenn ein BlumenstraußFarbe und Duft ins Haus bringt. Damit der auch recht lange hält, hier ein paar Tipps für lebensverlängernde Maßnahmen.
Von eher fragwürdigen Ratschlägen wie der Zugabe von Wodka, Viagra oder Bleiche zum Blumenwasser möchte ich absehen. Auch an der Wirksamkeit von Haarspray auf den Unterseiten der Blätter habe ich Zweifel. Einig scheinen sich die Experten jedoch bei folgenden Hinweisen zu sein:
- Unten drei bis vier Zentimeter des Stängels mit einem scharfen, sauberen Messer abschneiden. Schräg anschneiden, das vergrößert die Fläche zur Wasseraufnahme.
Achtung: Narzissen, Mohnblumen und Hortensien sollten nicht angeschnitten werden, da sie sonst Saft verlieren! - Die Schnittstellen von hartstieligen Pflanzen wie Rosen, Flieder oder Sonnenblumen können nach dem Anschneiden kurz in kochendes Wasser getaucht werden, das entfernt die in die Leitungsbahnen geratene Luft und verbessert so die Wasseraufnahme. Auch Milchsaft führende Pflanzen wie Mohn und Euphorbien vertragen ein kurzes Ankochen gut.
- Alle Blätter unter der Wasseroberfläche entfernen. Sie verfaulen dort und geben Gifte ab.
- Nach dem Anschneiden sofort ins Wasser stellen.
- Die Vase muss absolut sauber sein (vorher mit heißem Wasser und Spülmittel auswaschen), denn eventuell vorhandene Bakterien beschleunigen den Welkungsprozess. Vasen aber nicht in der Spülmaschine waschen, angeblich vertragen sie dieses Spülmittel nicht so gut.
- Das Wasser sollte Zimmertemperatur haben. Nur Zwiebelgewächse wie Tulpen, Narzissen und Hyazinthen mögens lieber kalt.
- Narzissen nicht mit anderen Blumen in eine Vase stellen - sie geben Stoffe ab, die für andere Pflanzen giftig sind.
- Die Nährlösung in dem Tütchen, das im Blumenladen meistens mitgegeben wird, dem Straußnicht vorenthalten. Sie enthält Zucker (für die Ernährung der Pflanze) und Substanzen, die Bakterien und Pilze bekämpfen, um die Fäulnisprozesse einzudämmen.
Wer keine Fertigmischung zur Hand hat, kann sie auch selbst zusammenstellen: eine kleine Prise Puderzucker (löst sich besser auf. Aber Achtung, nicht zu viel davon, denn das würde die Bildung von Mikroorganismen beschleunigen) ins Wasser geben. Ein Centstück (wegendes Kupferanteils) oder einen Schuss Essig oder Zitronensaft zufügen, das behindert die Bildung von Bakterien. - Vase mit Schnittblumen nicht in der Nähe von Obst aufstellen. Die Früchte geben Gase (Ethylen) ab, die die Blumen schneller welken lassen.
- Den Straußnicht in die pralle Sonne stellen, keiner Zugluft aussetzen. Nachts möglichst in einen kühlen Raum stellen.
- Wasser alle zwei Tage komplett erneuern (nicht nur aufgießen), dabei jedes Mal die Pflanzen wieder anschneiden
- Sollte es daußen sehr kalt sein, den Blumen erst eine halbe Stunde Zeit zum Akklimatisieren geben, bevor man sie auswickelt und versorgt. Wenn die Blümchen schon bei ihrer Ankunft recht schlapp aussehen: Für eine Stunde in eine Schüssel mit Wasser legen, vielleicht erholen sie sich so wieder.
Natürlich lassen sich bei gekauften Pflanzen nicht alle Faktoren, die bei der Haltbarkeit eine Rolle spielen, beeinflussen. Sie hängt u.a. auch von der Dauer des Transports ab - wenn die Rose vor dem Kauf schon eine Woche unterwegs war, wird sie entsprechend eine Woche früher verwelken. Und: Unterschiedliche Blumen haben unterschiedliche Lebensdauern. Sonnenblumen halten länger als Tulpen, und die eine Rosenart bleibt deutlich länger frisch als die andere.
Hoffen wir also, dass wir uns bald an unseren eigenen Blumen erfreuen können. Lang lebe der Strauß! Und natürlich die Liebe!
(Foto: A.Schweizer)