"Als Donald Trump den Saal in der New Yorker Halle über einen seitlichen Balkon betrat, ballte er im Angesicht der ihn umjubelnden Menge für einen kurzen Augenblick die rechte Faust. Man könnte diese Geste, die ja lange als Gruß der kommunistischen Arbeiterbewegung galt, als Sinnbild dafür nehmen, dass es bei dieser Präsidentenwahl vor allem das weiße Proletariat war, das bislang eher die Kandidaten der Demokraten gewählt hatte, aber nun ins Lager der Konservativen gewechselt war und somit erst die Mehrheit für Trump zustande brachte. Diese Klientel, die unter dem Niedergang der Industrien in den USA zu leiden hat und die vom Boom etwa der Computer- und Medienbranche nicht im Geringsten profitiert, hatte Donald Trump mit seinem Populismus gewonnen. Bei ihr hatte auch sein offener Rassismus und Sexismus verfangen":
Da hat Dietrich Leder für medienkorrespondenz.de die vielleicht erste deutschsprachige Rezension des ersten Auftritts Trumps in seiner neuen Funktion verfasst. Schon wegen der Unter-Überschrift "Mit Donald Trump gewinnt eine Kunstfigur des Fernsehens die US?Wahl", die deutscherseits die Privatfernseh-Kunstfiguren Dieter Bohlen und Carsten Maschmeyer (siehe Altpapier) zum Vergleich heranzieht, ist sie lesenswert. Bloß auf den folgenden letzten Satz hätte Leder auch verzichten können:
"Selbstverständlich wird er die Hoffnungen, die gerade die sozial Deklassierten in ihn steckten, enttäuschen",
lautet er. Abgesehen davon, dass die Mehrheit seiner Leser sich das vermutlich auch selber denkt, gehört zu den Binsen der Stunde, dass es solche Selbstverständlichkeiten nicht mehr gibt.
[+++] Das große Wir, das am luzidesten immer Sascha Lobo umschreibt,
"Wir, das sind in diesem Fall die demokratischen, irgendwie liberal gesinnten, aufklärerischen Sphären zwischen Medien, Politik, Öffentlichkeit. Wir, die tendenziell Progressiven samt dazugehöriger Multiplikatoren und unserer Methoden. Trumps Wahl ist auch ein Symptom unseres Versagens, ausreichend viele Leute zu überzeugen",
ist aktuell enorm geknickt. Lobo ist in seinem aktuellen SPON-Beitrag nicht durchgehend in Topform. "Wir müssen unsere Fehler in den kommenden Wochen, Monaten, Jahren analysieren und daraus Konsequenzen ziehen", kolumniert er herum, als sei er Philipp Lahm am Spielfeldrand und hätte trotz aller Qualität bloß nicht genug Leistung abgerufen. Dennoch gibt es einen Scorerpunkt für Lobo:
"Die Frage ist, ob traditionelle Medien ihre Macht, ihre Deutungshoheit bloß verloren haben - oder sie gar ins Gegenteil verkehrt worden ist."
Einzelne Publizisten wie Lobo (der in ein paar Jahrzehnten als noch so eine Kunstfigur vielleicht selber in ein wichtiges Amt gewählt werden wird ...) und Leder dürfen und sollen natürlich schreiben, was immer sie denken. Aber vielleicht könnte das Wir den Ball insgesamt flacher halten und seine häufig nurmehr vermeintliche (bzw. vor allem in den jeweiligen Filterblasen-Echokammern funzende) Deutungshoheit öfter mal für sich behalten. Schaden würde das jedenfalls nichts mehr.
[+++] Zumindest die Mitarbeiter des beitragsfinanzierten Fernsehens, die vor wichtigen Wahlen im Ausland stets in großer Zahl zur umfangreichen Sonderberichterstattung rüberfliegen und offenkundig aus den Erfahrungen bei der Brexit-Abstimmung noch keine Konsequenzen ziehen konnten, schreiben sich hoffentlich hinter die Ohren, dass sie künftig nicht mehr alles, was sie selbst für selbstverständlich halten, in jeder Überleitung von einem Kurzbeitrag vom nächsten noch mal unterbringen müssen. Vielleicht könnte die ARD gar die ehemalige Selbstverständlichkeit, halbwegs sauber zwischen Bericht und Kommentar zu trennen, wieder reaktivieren?
Aufschlussreich ist dieses knapp vierminütige Experten-Gespräch aus den ARD-"Tagesthemen" von gestern abend. Die Experten sind "Tagesthemen"-Moderator Ingo Zamperoni und Stefan Niemann vom ARD-Studio Washington und sichtlich geknickt. Niemann identifiziert als Grund dafür, warum die Meinungsumfragen vor der US-amerikanischen Präsidentschaftswahl nicht stimmten, u.a. "zu großen Geiz" bei den US-amerikanischen Meinungsforschern. Schön knapp sagt er dann sogar "Auch wir Medien haben ein Stück weit versagt", bevor er, ausführlicher, das bereits bis über den Überdruss hinaus strapazierte Argument anbringt, dass alle zwischen Sachsen, der Wallonie und dem Rostgürtel, die die Meinung der ARD und der Bundesregierung nicht teilen, "sich abgehängt" fühlen. Vielleicht könnte die ARD-Chefredaktion dieses Sprach-Baustein für ein halbes Jahr auf eine schwarze Liste setzen?
Für die so schöne wie sinnvolle Einrichtung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks wäre es wirklich wichtig, dass aus der ziemlich erbärmlichen Berichterstattung zum USA-Wahlkampf schnell Konsequenzen gezogen werden.
[+++] Andererseits hat die ARD natürlich wieder einen großen Erfolg errungen:
"Die umfangreiche Berichterstattung in der Sendung 'Die US-Wahlnacht im Ersten' (WDR) mit Susan Link, Matthias Opdenhövel, Sandra Maischberger und Jörg Schönenborn, die am 8. November um 22:50 Uhr startete, wurde heute bis 9:00 Uhr verlängert. Die Sendung erzielte zwischen 22:50 und 3:00 Uhr einen Marktanteil 14,0 % und lag damit in der Publikumsgunst deutlich vorn. Mit einem Marktanteil von 10,7 % bei den 14- bis 49-jährigen Zuschauern war die Sendung auch beim jungen Publikum erfolgreich" (ARD-Das Erste)
Zur langen Wahlnacht gibt's gar nicht so viele Fernsehkritiken. Am instruktivsten ist der "Selbstversuch", den Imre Grimm für Madsack-Zeitungen wie die HAZ streng chronologisch protokollierte. Über Stationen wie
"23.30 Uhr: 'Susan, was ist im Netz los?', fragt Opdenhövel. Die ARD schaltet ersatzhalber nach Ägypten. Weil sie es kann ..."
und
"2.23 Uhr: Das ARD-Wahlstudio wirkt wie ein Schlafsaal. Leere Blicke. Da war bei 'Beckmanns Sportschule' noch mehr Leben in der Bude. Die ARD-Gleichung dieser Nacht: Politologen-Schulfunk plus end- und lebloser Talk gleich Umschalten zu CNN."
Grimm hat durchgehalten bis 7.01 Uhr und dann (oder kurz vor 8.29 Uhr, als der Artikel erschien) "Bilanz" gezogen:
"ARD und ZDF ist die schwierige Balance zwischen Emotion und Fakten, zwischen Entertainment und Information nicht gelungen. Fernseh-Graubrot. Was hülfe: Weniger Dauertalkshow, weniger Biederkeit, weniger Gravitas. Mehr nerdhafte Freude an Datenströmen, mehr edle Optiken, mehr politische Pyjamaparty, mehr aktuelle Analyse statt Plattitüden und Vorverurteilungen."
Weitere Fernseh-Wahlnacht-Besprechungen gibt's bei den engen Fernsehfreunden von dwdl.de, die immer gerne loben (z.B. ZDF-Mann Christian Sievers' "modische Jeans" und "coole Chucks") und am Ende schon wegen "der unerwartet spannenden Nacht mit einem noch viel unerwarteteren Ausgang" zufrieden waren, bei tagesspiegel.de, wo es zumindest fesselnd losgeht ("Es war spürbar, hörbar und lesbar, wie sehr in den Redaktionen das Adrenalin Journalisten und Techniker durch die nicht enden wollende Wahlnacht pumpte"), sowie, wie gestern im Altpapierkorb bereits verlinkt, in doppelter Echtzeit bei faz.net. Dass "das ZDF-Studio mit seinen Spaßeinlagen schlecht darauf vorbereitet zu sein scheint, dass es am Ende dieser Nacht nichts zu lachen geben könnte", notierte Hans Hütt (inzwischen auch mit Beitrag zum Mittwochabend-Getalke) noch vor dem Wahlausgang, während Frank Lübberding ebd. die "seltsame Atmosphäre der Fassungslosigkeit" im ARD-Wahlstudio beschrieb.
Daran knüpft heute auf der FAZ-Medienseite Michael Hanfeld an, der weitere Seltsamkeiten zusammenträgt,
"was zwischen Mitternacht und den frühen Morgenstunden im Ersten wie im Zweiten und auch auf anderen Kanälen zu sehen und zu hören war: Erstaunen, Entsetzen, Erklärungsnot. Dargeboten wird dies von aktiven und gewesenen Botschaftern, Journalisten und Leuten aus dem Showbusiness, die mehr oder weniger alle einer Meinung sind und es sich gar nicht erklären können, dass Donald Trump diese Wahl gewinnt. Beim Klassentreffen der Gleichgesinnten in Sachen Amerika ..."
habe sich allein Jörg Schönenborn als "Fels in der Stimmungsbrandung" erwiesen, lobt Hanfeld.
+++ Der vielleicht entschiedenste Kommentar steht auch auf der FAZ-Medienseite, unscheinbar am Glossen-Rand. "2016 hat gezeigt: Es geht allmählich um alles", schreibt Ursula Scheer am Ende des Textes, der am Anfang 227 Jahre zurück greift: "Als sich am 14. Juli 1789 mit dem Sturm auf die Bastille eine wütende Masse, die sich politisch nicht vertreten fühlte ..., anschickte, das Establishment hinwegzufegen, notierte König Ludwig XVI. in seinem Tagebuch bekanntlich nur – 'rien'". Bei Blendle für 45 Cent zu haben. +++
+++ "Für Deutschland gilt, dass jede politische Talkshow den Populisten Wähler zuführt, weil viele die Phrasen nicht mehr anders als durch Affekte verarbeiten können. Man kann sich leicht ausrechnen, wie es in einem Land aussieht, das in puncto sozialer Ungleichheit und womöglich sogar in puncto Phrasen noch ganz anderes zu bieten hat" (FAZ-Co-Herausgeber Jürgen Kaube auf der Feuilleton-Seite 1 unter der Überschrift "Die Irrtümer der Wähler-Beschimpfer"; bei Blendle für 45 Cent).
Die Ansicht, dass jede politische Talkshow den Populisten Wähler zuführt, könnte vor dem Hintergrund, dass faz.net weiterhin so gut wie jede davon auch einzeln bespricht, seltsam wirken. Aber Seltsamkeiten sind ja eines der Lebenselixiere der FAZ. +++
+++ Was Print kann, kann nur Print (Märkische Allgemeine bei Twitter). +++
+++ "Es liegt im Wesen von Gesellschaften der Mitte, dass sie den moderaten Status quo für stabil und die Disruption durch Extreme nicht für möglich halten. Deshalb sind sie durch das Absehbare und Naheliegende oft überrascht", schreibt Springer-Chef Mathias Döpfner, der ja auch eine Menge Geschäfte in den USA betreibt, in und vorne auf seiner Welt unter der Überschrift "Ein Experiment am offenen Herzen der Demokratie". Später zählt auch er sich dann zum großen Wir:
"Warum aber war die Wahl Donald Trumps absehbar und naheliegend?
1. Weil wir, die Medien, versagt haben. Trump wurde - oft und von vielen, aber natürlich nicht von allen, wir wollen ja nicht generalisieren - kampagnenhaft bekämpft, aber nicht wirklich klug gestellt. Im Kampf für die gute Sache blieb die Fairness auf der Strecke. ... Auf den Emporen des guten Geschmacks der veröffentlichten Meinung herrschte statt Verständnis und Empathie Publikumsbeschimpfung und Wählerverachtung. Das rächt sich. Das durchschauen die Menschen, und sie mögen es nicht ..."
Das Kommunikations-Modell "Wir, die Medien, und da unten, unter den Emporen, die Menschen ..." scheint freilich eines zu sein, das nicht in der unmittelbaren Gegenwart ersonnen wurde. +++
+++ "'Es wäre zu einfach, den Medien die Schuld an diesem Wahlsieg zu geben, aber Donald Trump ist der große Profiteur einer veränderten Medienwelt, eines Zusammenspiels und Ineinandergreifens von verschiedenen Entwicklungen', sagte Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen", heißt's in dem schon oben verlinkten Tagesspiegel-Artikel, in dem es dann außerdem um die Fernseh-Wahlnacht geht. Ganz an Ende leitet Markus Ehrenberg gar noch geschickt zur Talkerin, die weiterhin die meisten Affekte auslöst, über:
"Jetzt würde man vielleicht noch gerne wissen, was eine Runde mit Deutschlands populärstem Polit-Talk zu dem Polit-Ereignis dieser Woche und den Auswirkungen sagt: Doch 'Anne Will' läuft nicht am Sonntag. Die ARD bringt nach dem 'Tatort' eine Doku zu 1000 mal 'Tatort'".
[+++] Anne Will ist es nach eigenen Angaben gelungen, ein "journalistisches Versäumnis ersten Ranges" zu vermeiden. Exakt
"Ich hätte es als journalistisches Versäumnis ersten Ranges empfunden, wenn wir genau das nicht gezeigt hätten",
lautet die Top-Aussage im Die Zeit-Interview, das sie zur seit letztem Sonntag breit diskutierten Frage gibt, ob es richtig war, eine vollverschleierte Islamistin in ihre Sendung einzuladen (Vorabmeldung, Tsp.-Zusammenfassung). Bei Blendle gibt's das ganzseitige, von Iris Radisch geführte Interview für 89 Cent. Will bezieht sinnvolle Positionen, die über die, die ihr Redaktionsleiter Andreas Schneider wegen des großen Interesses auf der Sendungs-Webseite auch noch mal formuliert hat, hinausgehen:
"Wissen Sie, da halte ich es mit dem Historiker Timothy Garton Ash, der gesagt hat, anstößige Inhalte sind kein Grund, jemanden von einer öffentlichen Debatte auszuschließen. Anstößige Inhalte, und als solche empfinde ich sie, muss ich trotzdem diskutieren lassen. Wenn wir uns gar nicht mehr anschauen, wie die radikalisierten Kräfte in unserer Gesellschaft denken, berauben wir uns in einer demokratischen Gesellschaft eines wesentlichen Mittels. Es ist kein guter Journalismus, wenn wir uns alle überkorrekt verhalten, uns nichts mehr genau ansehen und uns mainstreamig in den Armen liegen ...."
Was nicht heißt, dass es nicht auch sinnvolle Gegenpositionen gibt. Eine solche hat Bilkay Öney, bis vor kurzem baden-württembergische Integrationsministerin, auf kress.de formuliert:
"Nun hätte man gewisse Themen nicht totschweigen können, dafür waren sie zu wichtig. Aber man hätte überlegen müssen, wie man sie 'klüger' angeht. Ist es klug, eine Vollverschleierte in eine ARD-Talkshow zu setzen, wenn man weiß, dass genau so etwas die Gesellschaft spaltet? ... War es klug, alle Migrationskritiker pauschal in die rechte Ecke zu stellen, wenn doch auch in linken Kreisen hinter vorgehaltener Hand durchaus kritisch über Migranten gesprochen wird, wenn auch nicht öffentlich? Der Mensch ist ein sensibles Wesen und komplex dazu. Er nimmt vieles zu persönlich. Kritik verkraften nur wenige. Die Holzhammer-Methode verkraftet niemand ..."
Vermutlich haben beide, Öney und Will, Recht.
Eine Antwort auf die Frage, wie das zusammengehen soll, würde ungefähr darauf hinauslaufen, dass Anne Will selbst gewiss klug ist, das zeigt auch das Zeit-Interview, aber ihre gleichnamige ARD-Sendung nicht oder längst nicht immer klug ist und sein soll.
+++ "Nach dem Wahlsieg von Donald Trump äußern sich US-Journalisten besorgt, wie sie künftig ihren Beruf ausüben können. Die Journalistenorganisation Reporter ohne Grenzen den künftigen Präsidenten der USA aufgefordert, die Pressefreiheit zu respektieren. Der Republikaner habe im Wahlkampf immer wieder Journalisten schikaniert und gemobbt, kritisierte die weltweit agierende Organisation am Mittwoch in Paris. Politico zitiert etwa eine Grafikerin des 'Wall Street Journal', die sich in der US-Wahlnacht beim Verlassen des gemeinsamen Bürogebäudes mit Fox News in New York mit zwei Verbalübergriffen konfrontiert sah, die Trumps Aussagen über seinen handgreiflichen Umgang mit Frauen zitierten" (Standard). +++
+++ Wie viel Trumps Vorgänger für Medienfreiheit getan hat, könnte man z.B. Edward Snowden fragen. Online-Veranstaltungshinweis auf startpage.com, der sympathischeren Google-Variante: heute "um ca. 22:30 MEZ" wird Snowden "per Satellitenübertragung aus Moskau" nach Amsterdam und ins Internet zugeschaltet. +++
+++ "Das Nervenkostüm von Mitarbeitern" des RBB könne sich freuen, dass die bisherige Fernseh-Programmchefin Claudia Nothelle schon vor Wochen einen Aufhebungsvertrag unterschrieben hat, meint Ulrike Simon in ihrer Madsack-RBB-Kolumne. +++ Nothelle tat das "auf eigenen Wunsch", meldet der RBB in seiner (?@ulrikesimon: "in der Hektik") lang geratenen Pressemitteilung. +++
+++ Wie die linke Zeitung Junge Welt durch eine Kampagne namens "Dein Abo zur rechten Zeit" ihr Bestehen zu sichern versucht, beschreibt Judith Freese in der TAZ. +++
+++ Auf der Cybersicherheitsstrategie-Pressekonferenz mit Bundesinnenminister Thomas de Maizière war netzpolitik.org. +++
+++ Der unermüdliche Can Dündar "schreibt Kolumnen, gibt Interviews, gerade hat er den Bundespräsidenten getroffen, um ihm vom Zustand der türkischen Pressefreiheit zu berichten", und nun gast-moderiert er auch eine Ausgabe des ZDF-Kulturmagazins "Aspekte", weiß die SZ-Medienseite. Die Türkei nenne er inzwischen "'islamo-faschistisches' Regime". +++
+++ Zur gestern hier erwähnten Bundesregierungs-Aussage, türkische Journalisten könnten in Deutschland gerne Asyl beantragen, haben sich die erwähnten Reporter ohne Grenzen geäußert: "Es kann nicht sein, dass türkische Journalisten ungewollt in ein Asylverfahren getrieben werden, weil deutsche Behörden ihnen als einzige Alternative die Rückreise in ihre Heimat und damit direkt in die Arme einer Willkürjustiz lassen". +++
+++ Im epd medien-Tagebuch fragt Tilmann P. Gangloff, ob sich die Jugend von heute "in 40 Jahren ... nostalgisch an Werbeslogans wie 'Ich parshippe jetzt' erinnern" wird. +++
+++ Auf der FAZ-Medienseite geht es um das drohende Aus der ältesten deutschen Filmkritik-Zeitschrift filmdienst (siehe vdfk.de), deren Kritiken auch Basis des legendären rororo-Filmlexikons waren und sind. "Schenkt man dem Verlag Glauben, wird die Publikation allerdings 'nur' in gedruckter Form verschwinden. So sagt es Theo Mönch-Tegeder, Geschäftsführer der dreipunktdrei Mediengesellschaft und Herausgeber des Blattes:'„Nach derzeitigem Stand kann von einer Schließung nicht die Rede sein. Wir arbeiten an einem Konzept für die Weiterführung des 'Filmdienstes', das bis Ende November finalisiert werden soll. Sehr wahrscheinlich ist, dass wir auf die Print-Ausgabe verzichten und die Zeitschrift rein digital weiterführen.'" +++ Vgl. auch den Facebook-Auftritt des Filmdiensts. +++
+++ Und "das Überflüssigste, was es im ganzen deutschen Fernsehen gibt" nannte Lutz Hachmeister den "Fernsehhauptstadtjournalismus". Das hat die Medienkorrespondenz aus demselben Verlag wie der filmdienst aufgespießt. Dabei könnte man ihn noch fragen, ob so ein "Fernsehhauptstadtjournalismus" im deutschen Medienföderalismus denn notwendig aus Berlin kommen muss ... +++
Neues Altpapier gibt's wieder am Freitag.