In Afghanistan sind bei einem Zwischenfall am Donnerstag vier deutsche Soldaten getötet und mehrere verletzt worden. Nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa starben die Soldaten in der nordafghanischen Provinz Baghlan in der Nähe von Kundus. "Spiegel Online" und "Focus Online" berichteten übereinstimmend, die Soldaten seien bei einem Panzerfaust-Angriff getötet worden.
Erst am Karfreitag waren drei deutsche Soldaten bei einem Feuergefecht mit radikal-islamischen Taliban bei Kundus getötet und acht verletzt worden. Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) befand sich am Donnerstag zu einem Truppenbesuch in Afghanistan. Zum Zeitpunkt des Vorfalls hielt er sich im Feldlager im nordostafghanischen Feisabad auf - und damit nicht unmittelbar in der Region des Gefechts.
Der Bundeswehrverband hat sich "bestürzt und wütend" über den Tod der Soldaten gezeigt. Spätestens nach diesem Vorfall vom Donnerstag dürften Politik und Öffentlichkeit nicht mehr die Augen davor verschließen, in welch kriegsähnlicher Situation sich die Bundeswehr vor allem im Raum Kundus seit langem befinde, erklärte der Verband in Bonn. Zugleich forderte sein stellvertretender Bundesvorsitzender Wolfgang Schmelzer, die Soldaten in Afghanistan rasch mit den nötigen Waffen auszurüsten, wie von Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) zugesagt. "Es macht uns alle sehr betroffen, dass es erst des Todes und schwerer Verwundungen weiterer Kameraden bedurfte, um diesen überfälligen Schritt zu gehen", erklärte Schmelzer.