Wagner sei friedlich eingeschlafen, berichtete seine Tochter Katharina Wagner, Leiterin der Richard-Wagner-Festspiele. Der langjährige Chef am "Grünen Hügel" war zuletzt im August vergangenen Jahres zum Abschluss der vergangenen Festspiele in Bayreuth zu seinem 90. Geburtstag geehrt worden.
Der Enkel des Komponisten und Festspielgründerts Richard Wagner (1813-1883) leitete seit 1951 zusammen mit seinem Bruder Wieland die nach dem Zweiten Weltkrieg wieder begründeten Bayreuther Festspiele und war seit dem Tod seines Bruders 1966 alleiniger Festspielleiter. 2008 trat er nach längeren Auseinandersetzungen über seine Nachfolge zurück. Seine Nachfolgerinnen wurden seine Töchter Eva Wagner-Pasquier und Katharina Wagner aus zwei verschiedenen Ehen.
Wegweisende Verpflichtungen
Wolfgang Wagners Verdienste sind die Stabilisierung der Festspiele und wegweisende Verpflichtungen von Regisseuren wie Patrice Chéreau für den "Jahrhundertring" 1976, Götz Friedrich ("Tannhäuser") und zuletzt Christoph Schlingensief ("Parsifal"). Der Vorsitzende der Richard-Wagner-Stiftung, Toni Schmid, würdigte Wagners Leistung für den Fortbestand der Festspiele. Er habe das Werk seines Großvaters über Generationen hinweg bewahrt und weitervermittelt und dabei Bewundernswertes geleistet.