Kartellamt prüft Gebühren an Geldautomaten

Kartellamt prüft Gebühren an Geldautomaten
Das Bundeskartellamt prüft jetzt den Vorwurf überhöhter Gebühren an Geldautomaten, wenn Verbraucher an fremden Instituten Bargeld ziehen. 280 Institute sind aufgefordert, Fragebögen zu beantworten.

Nach dem Vorwurf überhöhter Geldautomaten-Gebühren prüft das Bundeskartellamt mehr als 280 Kreditinstitute in Deutschland. An die Banken seien Fragebögen verschickt worden, sagte ein Sprecher des Kartellamts der Wirtschaftszeitung "Euro am Sonntag". Bis Ende März solle entschieden werden, ob ein formelles Verfahren eingeleitet wird.

Geprüft werde, ob die Banken bei Bargeldabhebung an fremden Geldautomaten überhöhte Gebühren von den Kunden oder anderen Banken verlangen, hieß es. "Dem Bundeskartellamt liegen Beschwerden von Personen und Kreditinstituten über die Höhe der Entgelte vor", sagte der Sprecher. Die Ermittlungen konzentrierten sich neben bundesweit tätigen Instituten auf Regionen in NRW, Hessen, Niedersachsen und Bayern. Es gehe um private Institute, Sparkassen und Genossenschaftsbanken.

Verbraucherschützer hatte den Vorwurfe im Januar erhoben. Sie sahen in der Höhe der Gebühren an "verbundfremden" Bankautomaten einen kollektiven Wucher und hatten Konsequenzen gefordert. Bis zu zehn Euro Gebühren sind demnach keine Seltenheit. "Hier wird auf dem Rücken der Verbraucher ein Verdrängungswettbewerb geführt", monierten die Experten.

Die Institute tricksten nach Angaben der Verbraucherschützer auf drei Arten: Erstens würden die Gebühren zum Teil 20 mal so hoch liegen wie die Kosten. Zweitens würden die Kosten nur sehr versteckt ausgewiesen, so dass die Kunden erst auf dem Kontoauszug Klarheit hätten. Drittens würden Geldautomaten teilweise für die Kunden von Konkurrenten komplett gesperrt.

dpa/fra