Treberhilfe-Chef Ehlert tritt vorübergehend ab

Treberhilfe-Chef Ehlert tritt vorübergehend ab
Nach der sogenannten Maserati-Affäre hat der in die Kritik geratene Geschäftsführer der Berliner Treberhilfe, Harald Ehlert, seine Geschäftsanteile an der gemeinnützigen GmbH abgetreten. Außerdem werde Ehlert bis zur Klärung der gegen ihn erhobenen Vorwürfe seine Geschäftsführertätigkeit ruhen lassen, teilte die Diakonie am Donnerstag in Berlin mit.

Zugleich habe Ehlert um die Einsetzung eines zweiten Geschäftsführers gebeten, der zunächst die Geschäfte weiterführen soll, hieß es weiter. Ehlert war wegen seines Geschäftswagens, einem Maserati mit einem Neuwert von über 100.000 Euro, in die Kritik geraten. Dem Unternehmen sollen Medienberichten zufolge zudem mehrere Geländewagen der gehobenen Klasse gehören.

Die Gesellschafteranteile Ehlerts in Höhe von 50 Prozent sollen an den Verein der Treberhilfe übergehen, der bislang schon zu 50 Prozent an dem Unternehmen beteiligt ist. Ehlert werde sein in die gGmbH eingebrachtes Stammkapital ausbezahlt, hieß es weiter.

Vereinbarung soll noch heute notariell beglaubigt werden

Bereits am Mittwoch hatte sich Ehlert mit der Diakonie auf die Einrichtung eines Aufsichtsrates für die gemeinnützige GmbH verständigt. Die gGmbH gehört dem Diakonischen Werk, der Verein Treberhilfe dem Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband an.

Neben zwei Vorstandsmitgliedern des Vereins Treberhilfe sitzen künftig die ehemalige Berliner Sozialsenatorin Heidi Knake-Werner (Linke) und das Vorstandsmitglied des Diakonischen Werkes der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Thomas Dane, im Aufsichtsrat.

Dane soll auch die von Ehlert an den Verein übertragenen Anteile treuhänderisch verwahren, wie es weiter hieß. Die am Vormittag in einem Gespräch getroffene Vereinbarung sollte noch am selben Tag notariell beglaubigt werden. Ein zweiter Geschäftsführer soll "zeitnah" eingestellt werden, wie eine Diakonie-Sprecherin sagte.

Das 1988 gegründete Sozialwerk Treberhilfe beschäftigt derzeit nach eigenen Angaben rund 280 Mitarbeiter in zahlreichen, auch vom Berliner Senat geförderten Projekten in der Straßensozialarbeit und der Betreuung wohnungsloser Menschen.

epd