"Vom Erhabenen zum Lächerlichen ist es nur ein kleiner Schritt." - Napoleon Bonaparte
Französischer General, Staatsmann und Kaiser, geboren am 15. August 1769 in Ajaccio auf Korsika, gestorben am 5. Mai 1821 auf St. Helena im Atlantik.
Wer dem Hochmut erliegt, der macht sich lächerlich. Wer Großes erreicht hat, darf nicht vergessen, dass er bei allen Erfolgen immer noch ein Mensch ist und keine göttlichen Eigenschaften hat. Wenn ein Mensch diese Schwelle überschreitet, gibt er sich der Lächerlichkeit preis. Wer sich wie Ikarus in die Lüfte erhebt, der Sonne entgegeneilt und zu hoch hinaus will, der wird abstürzen und scheitern. Napoleon Bonaparte weist darauf hin, wie klein die Distanz zwischen dem Erhabenen und dem Lächerlichen ist. Es ist eine Warnung, wie schnell der Erhabene in Gefahr gerät, hochmütig zu werden.
Wer dem Hochmut verfällt, beginnt, an seine eigene Unfehlbarkeit zu glauben. Fehler machen nach diesem Selbstverständnis immer nur die anderen und nie man selbst. Papst Gregor der Erste beschrieb im sechsten Jahrhundert die sieben Todsünden und erklärte, woran man den Hochmütigen erkennen könne: "Ein Hochmütiger betrachtet nicht Gott, sondern sich selbst als den Urheber all seiner Talente und Erfolge. Er prahlt mit diesen Erfolgen, stellt ihre Früchte zur Schau und glaubt, dass ihm bestimmte Dinge einfach zustehen. Er sieht auf weniger erfolgreiche Menschen herab."
Doch aus dieser Überheblichkeit erwächst ein gravierendes Problem: Man wird blind für die eigenen Unzulänglichkeiten und Schwächen. Man ist nicht mehr in der Lage, eine präzise Analyse der Umstände zu erstellen, genauso wie es Jesus Christus in der Bergpredigt anmerkte: "Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht?" Der Blick auf die Realität ist durch den Balken der Hochmut verstellt, es kommt zu absonderlichen Entscheidungen und was einst erhaben war, wird lächerlich.
Über den Autor:
Hasso Mansfeld arbeitet als selbstständiger Kommunikations-Berater. Die Beschäftigung mit philosophischen Fragen ist fester Bestandteil seiner Beratungstätigkeit. Für seine Ideen und Kampagnen wurde er bereits mehrfach ausgezeichnet.