Einsatzwagen zur Aidsbekämpfung

Einsatzwagen zur Aidsbekämpfung
In Südafrika ist eine mobile Gesundheitsstation zur Aids-Bekämpfung in Betrieb genommen worden, die vom Land Nordrhein-Westfalen und den evangelischen Kirchen in NRW mitfinanziert wurde. Der Einsatzwagen wurde am Samstag in Anwesenheit von Politikern und Kirchenvertretern aus NRW in der Partnerprovinz Mpumalanga im Nordosten Südafrikas feierlich eingeweiht. Er soll die Prävention und Behandlung von Aids in ländlichen Gebieten verbessern.
10.02.2010
nrw.evangelisch.de /epd

Die meisten der HIV-positiven Menschen weltweit leben in dem Land am Kap, nach UN-Schätzungen tragen 5,7 Millionen der 49,3 Millionen Südafrikaner das Aids-Virus in sich. Täglich sterben etwa tausend Menschen an der Krankheit. Die 3,6 Millionen Menschen im ländlich geprägten Mpumalanga, das unter den neun südafrikanischen Provinzen die vierthöchste Aids-Infektionsrate hat, werden bislang kaum mit Informationen über die Immunschwächekrankheit erreicht und haben keine Möglichkeit, einen Aids-Test machen zu lassen.

Ein Wagen zum Testen und Beraten

Die mobile Klinik soll vor Ort auf den Dörfern und Farmen Beratungen, Aids-Tests und die Bestimmung der besten Behandlungsmethode ermöglichen. Auch Tuberkulose- und Malaria-Tests sind möglich. Der knapp 55.000 Euro teure Einsatzwagen wurde vom Land NRW sowie überwiegend vom Programm "Kirche und Wirtschaft gegen HIV und Aids" bezahlt, das die drei evangelischen Landeskirchen in NRW 2003 angestoßen hatten. Die Kosten für den Betrieb übernimmt die Provinz Mpumalanga, mit der Nordrhein-Westfalen seit 1995 eine Partnerschaft verbindet.

Auch zur Fußball-WM in diesem Jahr wird Mpumalanga mit dem Spielort Nelspruit von NRW personell und finanziell unterstützt. Die Partnerschaft zu der südafrikanischen Provinz wird auch von zahlreichen Gruppen und Initiativen in NRW mit Leben gefüllt, die im "Mpumalanga-Forum" zusammengeschlossen sind.

Die Initiative ist von Farmern ausgegangen

Bei der Feier in dem südafrikanischen Ort Commondale sagte eine Vertreterin des NRW-Integrationsministeriums, auf einer besseren Gesundheitsversorgung liege ein Hauptakzent der Entwicklungszusammenarbeit. Das Projekt der mobilen Klinik zeige, was die Kooperation von Staat, Nichtregierungsorganisationen und der Privatwirtschaft bewegen könne. Die Initiative zu dem Projekt war unter anderem von Farmern ausgegangen, die durch die Aids-Pandemie viele Arbeiter verlieren. Auch die Wirtschaft von Mpumalanga will sich an einem Ausbau der Anti-Aids-Arbeit in der Provinz beteiligen.

Für die evangelischen Kirchen und das Mpumalanga-Forum betonte der westfälische Oberkirchenrat Ulrich Möller, Hilfe müsse immer zusammen mit den Menschen entwickelt werden, die sie brauchen. Das Projekt "Kirche und Wirtschaft gegen HIV und Aids", an dem auch die Waldenserkirche beteiligt ist, werde seit Jahren bereits erfolgreich in einer Reihe von Unternehmen in Südafrika und Namibia umgesetzt. Männer und Frauen werden dabei am Arbeitsplatz über Aids aufklärt, können sich testen lassen und bekommen Hilfen vermittelt. (epd)