60. Berlinale setzt auf Kiez-Kinos und Familien

60. Berlinale setzt auf Kiez-Kinos und Familien
Mit einem Schwerpunkt auf Kiez-Kinos und dem inhaltlichen Fokus auf Familien begeht die Berlinale ihren 60. Geburtstag. Das Festival startet am 11. Februar in sein Jubiläum.

"Wir wollen uns nicht nur selbst am Potsdamer Platz feiern, sondern auch die Kinos in den Kiezen mit einbeziehen, die das Programm-Kino am Leben erhalten", sagte Festivaldirektor Dieter Kosslick am Montag bei der Vorstellung des Programms in Berlin. Das internationale Filmfestival wird am 11. Februar eröffnet. Es dauert bis zum 21. Februar.

Hollywoodstars erwartet

Stars wie Renee Zellweger, Ben Stiller, Leonardo Di Caprio und Pierce Brosnan werden in der Zeit vom 12. bis 15. Februar zu Gast in Berlin sein. Im Programm gibt es insgesamt 970 Vorführungen. Im Wettbewerb des offiziellen Programms unter dem Jury-Vorsitz von Werner Herzog werden 20 Filme gezeigt, darunter "Greenberg" mit Ben Stiller, "Jud Süss - Film ohne Gewissen" mit Moritz Bleibtreu und "The Killer Inside Me" mit Jessica Alba. Das gesamte Wettbewerbsprogramm umfasst 18 Weltpremieren. Ungefähr die Hälfte aller Filme soll von Familien handeln. "Die Familien sind offenbar eines unserer letzten Kraftzentren", sagte Kosslick.

Das internationale Filmfestival wird am Donnerstag nächster Woche im Kaffee Moskau eröffnet. Bei der Kunstinstallation "Vorhang auf - The Curtain" wird am selben Abend in einer zweiten Weltpremiere der Stummfilm "Metropolis" von Fritz Lang auf einer 300 Quadratmeter großen Leinwand am Brandenburger Tor gezeigt. Nachdem in Argentinien eine Langfassung des Films gefunden worden war, ist dies nun die zweite Weltpremiere. "In Zeiten, in denen Filme auf der Armbanduhr geschaut werden, wollen wir zeigen, dass das Magische der großen Leinwand den Zauber der Größe ausmacht", sagte Kosslick.

Eine Goldene Kamera sollen in diesem Jahr der japanische Meisterregisseur Yoji Yamada und die Berliner Gießerei Noack erhalten. Yamada war als Spezialist für realistische Komödien bereits sechs Mal zu Gast auf der Berlinale. Die Gießerei stellt seit den ersten Internationalen Filmfestspielen von 1951 die Berlin-Trophäen her. Einen Goldenen Ehrenbären werden die Schauspielerin Hanna Schygulla und der Regisseur Wolfgang Kohlhaase erhalten.

Retrospektive zum 60. Jubiläum

Die Retrospektive "Play it Again" ist dem 60. Jubiläum des Filmfestivals gewidmet und soll mit 38 Filmen und zwei Kurzfilmen Schlaglichter auf seine Entwicklung werfen. Zusammengestellt wurde das Programm von dem Filmkritiker David Thomson, einem der einflussreichsten Filmjournalisten. "Er zeigt seinen ganz persönlichen Blick von außen: Er war noch nie auf der Berlinale und auch noch nie in Berlin", sagte der für die Retrospektive verantwortliche Rainer Rother. Erwartet werden der britische Filmemacher Stephen Frears, der Schweizer Schauspieler Bruno Ganz sowie der Regisseur Jerzy Skolimowski.

Das 40. "Forum" der Berlinale zeigt insgesamt 34 Filme im Hauptprogramm, darunter das achtstündige Mammutwerk "Im Angesicht des Verbrechens" von Dominik Graf und Thomas Arslans Gangsterdrama "Im Schatten" sowie eine ergänzende Mini-Retrospektive von zwölf Programmen aus vier Jahrzehnten.

Die neunte Ausgabe der "Perspektive Deutsches Kino" setzt auf starke Dokumentarfilme. "Die Qualität ist gestiegen und es gibt ein wenig mehr zu lachen", sagte ihr Organisator Alfred Holighaus. Inhaltlicher Schwerpunkt wird "Vergangenheit im Spiegel der Gegenwart". In der Sektion "Panorama" wird auch der Film "Die Fremde" mit Sibel Kekilli laufen. Unter der Rubrik "Generation" werden viele Roadmovies zu sehen sein und der "European Film Market" beschäftigt sich unter anderem mit 3-D-Filmen.

epd