Deutschlandtrend: Mehrheit gegen Steuersenkungen 2011

Deutschlandtrend: Mehrheit gegen Steuersenkungen 2011
Die Mehrheit der Bundesbürger ist laut einer ARD-Umfrage nicht für Steuererleichterungen im Rahmen einer umfassenden Steuerreform 2011. Und sie ist unzufrieden mit der Bundesregierung.

Im ARD-"Deutschlandtrend" sprachen sich 58 Prozent der Befragten gegen die Pläne der schwarz-gelben Bundesregierung aus, 38 Prozent dafür. Selbst unter den Anhängern der FDP, die sich vehement für eine Steuerreform einsetzt, sind 53 Prozent gegen Steuersenkungen ab 2011, nur 43 Prozent dafür, ergab die am Donnerstag veröffentlichte Umfrage von Infratest dimap im Auftrag der ARD-"Tagesthemen".

Zufriedenheit mit der Bundesregierung hat abgenommen

Am größten ist die Ablehnung der schwarz-gelben Steuerpläne mit 69 Prozent unter den Besserverdienern (Haushaltseinkommen von 3000 Euro netto und mehr pro Monat). In Haushalten dagegen, in denen weniger als 1500 Euro netto zur Verfügung stehen, finden sich mit 49 Prozent die meisten Befürworter für Steuersenkungen ab 2011.

Die Zufriedenheit der Bürger mit der Bundesregierung hat im Vergleich zum Vormonat abgenommen. Nur noch 28 Prozent der Befragten sind sehr zufrieden oder zufrieden mit der Regierung (minus 5 Punkte). Weniger oder gar nicht zufrieden dagegen sind 67 Prozent (plus 7). 82 Prozent sind der Meinung, Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) "müsse die politische Richtung der Bundesregierung klarer vorgeben". 66 Prozent finden, die Koalitionsparteien seien "zerstritten" und hätten "keinen gemeinsamen Kurs". 

Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, würde die Union um einen Punkt auf 36 Prozent zulegen. Die FDP käme mit 11 Prozent (minus 1) auf das niedrigste Ergebnis seit der Bundestagswahl vom September. Die SPD erreicht 25 Prozent (plus 1). Grüne (12 Prozent) und Linke (10 Prozent) verlieren je einen Prozentpunkt.

Für die allgemeinen Themen wurden 1.000 wahlberechtigte Bundesbürger am 4. und 5. Januar telefonisch befragt, für die Sonntagsfrage vom 4. bis 6. Januar 1500 Wahlberechtigte. Die Fehlertoleranz beträgt 1,4 Prozentpunkte bei einem Anteilswert von 5 Prozent bis 3,1 Punkte bei einem Anteilswert von 50 Prozent.

dpa