Filmtipps: Diese Woche neu im Kino

Filmtipps: Diese Woche neu im Kino
Die Redaktion von "epd film" hat die Filme der Woche ausgesucht. Dazu zählen "Albert Schweizer" und "Soul Kitchen", der neue Streifen von Fatih Akin.

Albert Schweitzer - Ein Leben für Afrika

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Zu Weihnachten kommt "Albert Schweitzer" in die Kinos. Der Film setzt sich mit dem Leben des titelgebenden Friedensnobelpreisträgers auseinander. Die Erzählung setzt 1949 ein, als Schweitzer in die Vereinigten Staaten reist, um Geld für sein in Afrika gegründetes Hospital zu sammeln. Durch seine Freundschaft mit Albert Einstein und seinen Einsatz gegen Atomwaffen gerät er ins Visier der CIA und kämpft fortan gleichzeitig für die Rettung seines Krankenhauses in Afrika und gegen den Einsatz von Massenvernichtungswaffen. Im Mittelpunkt steht dabei stets seine Philosophie der "Ehrfurcht vor dem Leben". Der Film setzt sich durchaus kritisch und differenziert mit Schweitzer auseinander und vermeidet eine kitschige Verherrlichung der Hauptfigur.

Deutschland/Südafrika 2009. Regie: Gavin Millar. Buch: James Brabazon, Gavin Millar, David Howard. Mit: Jeroen Krabbé, Barbara Hershey, Judith Godrèche, Samuel West, Jeanette Hain, Armin Rohde. 114 Min. FSK:o. Al, ff. (epd)


Soul Kitchen

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Fatih Akins neue Komödie spielt in einem Lokal im Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg. Dessen Gastwirt Zinos ist nach einem Bandscheibenvorfall gezwungen, die Küche dem ehemaligen Spitzenkoch Shayn zu überlassen, der die an Fast Food gewohnten Stammgäste mit seinen Kreationen zunächst vertreibt. Als der Betrieb dann endlich anfängt, neue Gäste anzulocken, tauchen Zinos' aus dem Gefängnis entlassener Bruder und der Immobilienhai Neumann auf. Sie drohen, den sich gerade einstellenden Erfolg zunichtezumachen. Ein "Heimatfilm" der anderen Art, den Akin seiner Heimatstadt Hamburg gewidmet hat. "Soul Kitchen" ist vielseitig, einfühlsam, unterhaltsam und komisch, dabei aber nie lächerlich.

Deutschland 2009. Regie: Fatih Akin. Buch: Fatih Akin, Adam Bousdoukos. Mit: Adam Bousdoukos, Moritz Bleibtreu, Birol Ünel, Pheline Roggan, Anna Bederke, Dorka Gryllus, Lucas Gregorowicz, Wotan Wilke Möhring. 99 Min. FSK 12, ff. (epd)


Bright Star - Meine Liebe. Ewig

Im London des frühen 19. Jahrhunderts verlieben sich der englische Dichter John Keats und die Schneiderin Janny Brawe ineinander. Fannys Mutter hält nichts vom Schwarm ihrer Tochter, da Keats (im Gegensatz zu Fanny) kein Einkommen vorweisen kann. So bleibt die Verlobung der beiden inoffiziell und ihr Kontakt zeitweise auf Briefe beschränkt. Umso mehr als Keats an Tuberkulose erkrankt und auf Anraten von Freunden ins wärmere Italien aufbricht. "Bright Star" ist eine Hymne an die Textur der Gefühle, die sich auch in den paradiesischen Landschaftsaufnahmen widerspiegelt. Der Film spannt verträumt, schwärmerisch und illusionsfrei den Bogen zwischen unendlicher Liebe und abgrundtiefem Trennungsschmerz.

Großbritannien/Australien/Frankreich 2009. Regie & Buch: Jane Campion. Mit: Abbie Cornish, Ben Whishaw, Paul Schneider, Kerry Fox. 120 Min. FSK 6, ff. (epd)


Dinosaurier - Gegen uns seht ihr alt aus

Weil ein Banker der Rentnerin Lena Braake ihr Haus abgeluchst hat, muss sie ins Altersheim ziehen. Dort verliebt sich der Hochstapler Johann Schneider in sie und zusammen mit anderen Heimbewohnern beschließen die beiden, dass Lena sich dem Bankangestellten nicht geschlagen geben darf und schmieden Rettungspläne. "Lina Braake oder die Interessen der Bank können nicht die Interessen sein, die Lina Braake hat" - so lautete der Titel der preisgekrönten Komödie aus den 70er Jahren, die als Vorlage für "Dinosaurier" diente. Leander Haußmann frischt die Handlung auf und kreiert eine kurzweilige "Senioren-Sause" mit großartigen Schauspielern, deren Humor jedoch zu oft ins Klamaukhafte abtriftet.

Deutschland 2009. Regie: Leander Haußmann. Buch: Mark Kudlow. Mit: Eva-Maria Hagen, Ezard Haußmann, Walter Giller, Nadja Tiller, Horst Pinnow, Daniel Brühl, Tom Gerhardt, Ingrid van Bergen, Leander Haußmann, Benno Fürmann. 105 Min. FSK 6, ff. (epd)


Casa de los babys

Sechs Frauen aus Amerika und Irland treffen sich in einem Hotel in Südamerika. Sie sind allerdings nicht auf Urlaub und Erholung aus, sondern auf ein Adoptivkind. Da sich der Adoptionsprozess durch das bürokratische Labyrinth verzögert, warten sie im "Casa de los babys" darauf, dass ihre Anträge bewilligt werden. Dabei lernen sie durchaus die andere Seite der Medaille kennen: die bitterarme Gesellschaft des mittelamerikanischen Landes und vor allem verzweifelte Frauen, die ihre Kinder weggeben müssen, weil sie selbst kaum genug Geld zum Leben haben. Am Beispiel der Mutterschaft wird - manchmal allzu didaktisch - die Situation in der "ersten" und "dritten Welt" kontrastiert.

USA/Mexiko 2003. Regie und Buch: John Sayles. Mit: Marcia Gay Harden, Susan Lynch, Daryl Hannah, Mary Steenburgen, Lili Taylor, Maggie Gyllenhaal, Rita Moreno. 95 Min. (epd)