Die Bundeswehr-Eliteeinheit KSK (Kommando Spezialkräfte) war nach einem Bericht der "Bild"-Zeitung maßgeblich an dem verheerenden Luftangriff in Afghanistan Anfang September beteiligt. Das berichtet das Blatt unter Berufung auf Bundeswehr-Kreise und -Berichte.
Das geheime Einsatzprotokoll floss demzufolge nicht in den NATO-Untersuchungsbericht ein. Aus dem Untersuchungsbericht der deutschen Feldjäger unmittelbar nach dem Bombardement zitiert "Bild", es gebe keine Informationen darüber, ob die Entscheidung zum Angriff vom Kommandeur des deutschen Feldlagers Kundus, Oberst Georg Klein, "oder an anderer Stelle vorbereitet bzw. getroffen wurde".
Nach Angaben der Nato waren bei dem Angriff bis zu 142 Menschen getötet und verletzt worden - darunter viele Zivilisten.
Im deutschen Feldlager wurde laut "Bild" der gesamte Einsatz aus einem Kommandostand einer geheimen Einheit Taskforce 47 (TF47) geführt, die zur Hälfte aus KSK-Elitesoldaten bestehen soll. Während des Einsatzes war Klein demzufolge zugleich auch Chef dieser TF47. Er soll von fünf Offizieren und Unteroffizieren der Taskforce beraten worden sein.
Ein Ministeriumssprecher sagte der Zeitung, die Obleute des Verteidigungsausschusses des Bundestages seien am 6. November über die Taskforce 47 informiert worden. Für eine weitere Stellungnahme war das Ministerium am Donnerstag zunächst nicht zu erreichen.