Einfache und selbstgemachte Formen von Adventskalendern finden sich bereits im 19. Jahrhundert in Deutschland, im protestantischen Umfeld. So wurde zum Beispiel im Zusammenhang mit dem Adventskranz die Zeit bis Weihnachten mit Markierungen auf einer herunterbrennenden Kerze gemessen, oder jeden Tag wurde ein neues Bild an die Wand gehängt.
Der erste gedruckte Adventskalender wurde 1904 vom Münchner Verleger Gerhard Lang auf den Markt gebracht. Er bestand aus einem Bogen mit Bildern zum Ausschneiden und einem weiteren, auf dem die Bilder Tag für Tag eingeklebt werden konnten. Die Idee dazu kam ihm, weil er, als Kind eines Pastorenehepaars, von der Mutter einen bemalten Karton mit 24 aufgenähten Keksen bekam und jeden Tag einen essen durfte.
Religiöse Motive dominierten
Bis in die 1930er Jahre galten die Adventskalender von Reichold & Lang, teilweise schon mit Schokolade bestückt, als die schönsten und fantasievollsten. Lange dominierten religiöse Themen die Bilder und Motive, dies änderte sich allerdings in der Zeit des Nationalsozialismus. Staatlicherseits wurden Bezüge zur Wintersonnenwende und zur germanischen Sagenwelt zwangsverordnet. Dass heute noch Märchenmotive in vielen Adventskalendern eine Rolle spielen, geht auf diese Zeit zurück.
Mit der in den 1950er Jahren einsetzenden Massenproduktion wurde der Schokolade gefüllte Adventskalender wie wir ihn heute kennen zum Standard. Teilweise handelt es sich dabei nur noch um Geschenkverpackungen mit minimalen Bezügen zu Weihnachten. Eine Rückbesinnung auf selbstgemachte und bestückte Formen ist aber zu beobachten, ebenso wie der Trend zu lebensgroßen Adventskalendern an Gebäuden. Das neueste dürfte allerdings die Möglichkeit sein, Kalender im Internet teilweise selbst zu gestalten und zu verschicken, virtuell oder klassisch:
http://advent.evangelisch.de/
http://www.adventskalender-gestalten.de/FAQ.6.0.html
Das Weihnachts-ABC im Überblick findet Ihr auf der rechten Seite.