Familie saß euphorisch vor dem Fernseher

Familie saß euphorisch vor dem Fernseher
"Als ich am Abend des 9. November 1989 die Fernsehbilder von der Maueröffnung sah, war ich völlig von den Socken", erinnert sich der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Nikolaus Schneider.
06.11.2009
nrw.evangelisch.de / pas

"Aber ich habe erst einmal gar nicht verstanden, was da passierte. Ich hatte abends eine Bibelarbeit in der Kirchengemeinde Budberg gehalten.So kam ich erst spät nach Hause.

Meine Frau und meine Töchter saßen vor dem Fernseher. Die waren völlig euphorisch, aber ich habe die Tragweite zuerst gar nicht begriffen, weil ich in Gedanken noch immer bei der Bibelarbeit war. Es hat ein bisschen gedauert, bis ich es kapiert habe. Aber dann habe ich mich riesig gefreut.

Besonders engen Kontakt hatte ich damals zu Roland Kühne, dem damaligen Superintendenten des Kirchenkreises Seelow, mit dem wir eine Partnerschaft haben. Außerdem kannte ich natürlich die Mitglieder des dortigen Pfarrkonvents und viele Älteste aus den Kirchengemeinderäten. So verband sich die Freude über den Mauerfall für mich unmittelbar auch mit dem Schicksal von Menschen, die ich gut kannte.“

Nikolaus Schneider ist seit 2003 Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland. Vor einer Woche ist er zum stellvertretenden Ratsvorsitzenden der EKD gewählt worden. “Roland Kühne übrigens treffe ich heute noch hin und wieder bei verschiedenen Gelegenheiten“, erzählt der 62-Jährige.