Robbie Williams gibt Comeback-Konzert

Robbie Williams gibt Comeback-Konzert
Fast drei Jahre mussten Fans von Robbie Williams warten - am Dienstagabend meldete sich der Popstar mit einem Konzert zurück. "Wie geht es Euch?", rief der Sänger den 3000 Zuschauern im Londoner Roundhouse zu, während die ersten Takte seiner aktuellen Single "Bodies" bereits liefen.

In der Promiloge guckten Mutter Jan und Freundin Ayda Field zu. Die ausverkaufte Show wurde auch im Internet, im Radio und in mehr als 250 Kinos in Europa übertragen. "Ihr seid so nett zu mir, vielen Dank", sagte der Sänger nach anderthalb Stunden auf der Bühne, die er wegen einer schweren Medikamentensucht so lange gemieden hatte. Der Besuch einer Entzugsklinik hat ihn nach eigenen Angaben vor dem Tod bewahrt.

Nach schlechten Kritiken und mäßigem kommerziellen Erfolg für sein letztes Album "Rudebox" stellte der englische Sänger nun Lieder von seiner neuen Platte "Reality Killed The Video Star" vor. Sein achtes Studioalbum erscheint am 6. November. Die erste Auskopplung "Bodies", eine Hommage an Michael Jackson, ist bereits auf dem Markt. Sie stürmte in den deutschen Single-Charts von null auf Platz eins. "Wow, das ist einfach unglaublich", sagte der 35-Jährige. "In Großbritannien hat sich das letzte Mal "Rock DJ" so gut verkauft."

Guinness-Rekord aufgestellt

Im Laufe des Abends präsentierte Williams außerdem die neuen Lieder "Morning Sun" und "Won't Do That". Auch seine alten Klassiker wie "Come Undone", "Millennium" und "Angels" begeisterten das Publikum. Begleitet wurde er von Streichern, Bläsern und seiner Band. Der Produzent des Albums, Trevor Horn, leitete das 38-köpfige Ensemble. Zum Finale gab "Robbie" die 30 Jahre alte Pophymne "Video Killed The Radio Star" zum Besten. Sie stammt von der Band The Buggles, der Horn angehörte.

Der Sänger stellte nebenbei auch einen Guinness-Weltrekord auf: Noch nie wurde ein Live-Konzert gleichzeitig in so viele Kinos übertragen. Die Sitzplätze in 37 deutschen Kinos waren ausverkauft. Für einen Sitzplatz zahlten Kinobesucher knapp 20 Euro, ein Ticket für das Konzert gab es dagegen bereits ab fünf Euro.

Doch während das Publikum in London mit dem 35-Jährigen mittanzte und mitsang, wollte der Funke bei den rund 250 Besuchern in der Berliner Astor Film Lounge nicht so recht überspringen. Das Kinopublikum blieb gemütlich sitzen, applaudierte zu dem einen oder andern Song und sang hier und da eher leise mit. "Ein Live-Konzert ist nicht mit einer Live-Übertragung im Kino zu vergleichen", bilanzierte Besucherin Maja (50).

Panne in Düsseldorfer Kino

Schwer enttäuscht wurden die Besucher der Düsseldorfer UCI Kinowelt. Kurz nach Beginn des Konzerts musste Kinoleiter Stefan Rottels die 1700 wartenden Fans nach Hause schicken. Das Filmtheater könne wegen technischer Probleme kein Satellitensignal aus dem Londoner Roundhouse empfangen, sagte er. Das Geld für die Eintrittskarten und die Anfahrtskosten soll nach Angaben des Kinobetreibers allen Besuchern erstattet werden.

Der Auftritt beim Festival BBC Electric Proms hatte seit Tagen für Aufregung gesorgt, auch weil Williams vorerst keine Tournee plant. Vor allem wollten die Fans aber sehen, wie er mit neuer Freundin und nach einem Aufenthalt in einer Entzugsklinik drauf ist. Williams litt an einer schweren Medikamentensucht und verschwand vor fast drei Jahren aus dem Rampenlicht. Mit mehr als 55 Millionen verkauften Platten ist er einer der derzeit erfolgreichsten Sänger.

Williams trat bereits vor zehn Tagen in der britischen Casting-Fernsehshow "X Factor" auf und stellte seine neue Single vor. Am 7. November kommt er in die ZDF-Show "Wetten, dass..?".
 

dpa