Das berichten japanische und britische Forscher im Wissenschaftsjournal "PLoS One" (online veröffentlicht). Die Jagdstrategie der großen Albatrosse war bisher weitgehend ungeklärt, schreiben die Forscher.
Akinori Takahashi von der Universität Tokio und Philip Trathan von der Universität Cambridge (Großbritannien) hatten lippenstiftgroße Kameras auf den Rücken von vier Schwarzbrauenalbatrossen (Thalassarche melanophrys) aus den Brutkolonien auf South Georgia im Südpolarmeer befestigt. Dies störte die Tiere offensichtlich nicht im Geringsten: Die "Mollymauks" gehören mit einer Spannweite von bis zu 2,45 Metern zu den größten flugfähigen Vögeln der Erde.
Die Kameras nahmen alle 30 Sekunden ein Bild auf und dokumentieren so den Tagesablauf der Tiere. Die mehr als 28 000 Fotos zeigten fast ausschließlich das weite Meer, manche aber auch interessante Begegnungen. Einige Bilder zeigten, wie mehre Vögel zusammen fliegen oder eine Zeit lang einem Orca folgten. Ein eingebauter Temperatur- und Tiefensensor zeigte den Forschern, dass die Vögel nur selten auf dem Wasser landeten oder tauchten - dies jedoch häufig in der Nähe anderer Vögel oder Orcas.
Die Fotos belegen, dass die Albatrosse ihre Jagdchancen auf dem weiten, eintönigen Südpolarmeer vergrößern, indem sie sich zu Artgenossen oder Orcas gesellen und vermutlich von deren Jagderfolg profitieren, indem sie aufgescheuchte Fische oder Reste fressen.