kda warnt vor sozialer Kälte im Land

kda warnt vor sozialer Kälte im Land
Der Kirchliche Dienst in der Arbeitswelt (kda) der evangelischen Kirche hat die künftige Bundesregierung aufgerufen, die Frage der sozialen Gerechtigkeit nicht aus den Augen zu verlieren.

Nach dem Regierungswechsel dürfe sich keine soziale Kälte im Land ausbreiten, sagte der wiedergewählte kda-Bundesvorsitzende, der hessische Pfarrer Peter Janowski, am Mittwoch in Berlin dem epd. Vor allem Arbeitslose dürften nicht schlechter gestellt werden. Es dürfe keine Abstriche bei der Qualifizierung von Arbeitslosen geben.

Janowski wurde am Mittwoch einstimmig als Bundesvorsitzender des kda in der evangelischen Kirche wiedergewählt. Der 61-jährige Theologe hatte nach internen Auseinandersetzungen im Oktober 2008 das Amt des Vorsitzenden übernommen. Gleichzeitig stimmten die Delegierten aus den 22 evangelischen Landeskirchen auf ihrer dreitägigen Mitgliederversammlung einstimmig für eine neue Organisationsstruktur.

Die neuen Strukturen des kda sollen dazu beitragen, inhaltlich neue Akzente zu setzen, sagte Janowski. Dazu verabschiedeten die Delegierten ein Leitbild. Zentrale Punkte sind darin die Wahrung der Menschenwürde und der Einsatz für soziale Gerechtigkeit. Der Kirchliche Dienst in der Arbeitswelt versteht sich dabei als "Seismograph und zugleich kritischer Beobachter der Entwicklungen in der Arbeitswelt", wie es in dem Leitbild heißt.

Der kda will sich dort einmischen, "wo die Würde des Menschen in der Arbeitswelt infrage gestellt wird". "Arbeitsbedingungen, die menschliches Miteinander unmöglich machen oder in sein Gegenteil verkehren, sind nicht vereinbar mit einem christlichen Verständnis von Arbeit", betonen die Autoren des Leitbildes.

Der Schwerpunkt der kda-Arbeit sei weiterhin die Begleitung der Menschen an ihren Arbeitsplätzen und die Betreuung von Arbeitslosen, sagte Janowski. Dazu gehörten regelmäßige Kontakte zu Gewerkschaftern und zu Unternehmern. Die Themenpalette reiche von Mobbing über Mindestlöhne bis zur Mitbestimmung. In den Landeskirchen arbeiten rund 200 hauptamtliche Mitarbeitende, darunter 35 Theologen, für den Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt.

epd