Bundesbankpräsident kritisiert Sozialpolitik

Bundesbankpräsident kritisiert Sozialpolitik
Bundesbankpräsident Jens Weidmann sieht das Wirtschaftswachstum bedroht. Besonders kritisch beurteilt er die Rente mit 63.

Nach Einschätzung der Deutschen Bundesbank bremst die Sozialpolitik der großen Koaliton das Wirtschaftswachstum. "Einige der Maßnahmen seit der Bundestagswahl im Herbst tragen nicht dazu bei, die Wachstumskräfte zu stärken", sagte Bundesbankpräsident Jens Weidmann der "Welt am Sonntag": "Im Gegenteil, sie drohen das Wachstumspotenzial zu drücken - nach unseren Berechnungen bis 2016 um einen halben Prozentpunkt."

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Hauptgrund für das geringere Wachstum sei die Rente mit 63. Beschäftigte, die 45 Versicherungsjahre nachweisen können, können seit dem 1. Juli zwei Jahre vor der regulären Renteneintrittsgrenze ohne Abschläge in Ruhestand gehen. Weidmann sieht diese Möglichkeit auch mit Blick auf die europäischen Krisenländer sehr skeptisch. "In drei von vier Staaten mit Hilfsprogrammen war ein höheres Renteneintrittsalter Teil der geforderten Reformen", sagte er: "Deutschland war diesen Schritt mit der Rente mit 67 schon früher gegangen als andere - diese Politik nun wieder zum Teil rückgängig zu machen, halte ich für ein falsches Signal."