Bundesweit mehr als 300.000 Familien haben einem Bericht der "Passauer Neuen Presse" (Samstagsausgabe) zufolge das umstrittene Betreuungsgeld beantragt. Unter den Ländern lagen Nordrhein-Westfalen mit 70.578 und Bayern mit 68.000 gestellten Anträgen an der Spitze.
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Seit dem 1. August 2013 haben Eltern Anspruch auf Betreuungsgeld, wenn sie für ihr Kind keine frühkindliche Betreuung in einer öffentlich geförderten Einrichtung in Anspruch nehmen. Das Betreuungsgeld von derzeit 100 Euro monatlich erhalten Eltern von Kindern, die nach dem 31. Juli 2012 geboren wurden. Gezahlt wird vom 15. Lebensmonat des Kindes an für 22 Monate.
Eine Umfage der "Passauer Neuen Presse" unter den Bundesländern ergab die Zahl von 280.000 Anträgen. Sie dürfte allerdings inzwischen über 300.000 liegen, da einige Länder nur Angaben zu den Zahlen bis Januar oder März machen konnten. Bayerns Familienministerin Emilia Müller (CSU) nannte das Betreuungsgeld dem Blatt zufolge "ein wahres Erfolgsmodell".
Das Betreuungsgeld war von der schwarz-gelben Koalition auf Betreiben der CSU eingeführt worden. Bei SPD und Grünen stößt das Betreuungsgeld seit langem auf Widerstand. "Ich bedauere es ausdrücklich, dass die neue Bundesregierung an dieser unsinnigen Leistung festhält", sagte die rheinland-pfälzische Familienministerin Irene Alt (Grüne) der "Passauer Neuen Presse" zufolge. Vor dem Bundesverfassungsgericht ist eine Klage des SPD-regierten Hamburg gegen das Betreuungsgeld anhängig.