Papst feiert Morgenmesse mit Missbrauchsopfern

Papst feiert Morgenmesse mit Missbrauchsopfern
Papst Franziskus ist mit sechs Opfern sexuellen Missbrauchs aus Deutschland, England und Irland zusammengetroffen. Das Kirchenoberhaupt feierte am Montag nach Angaben von Vatikansprecher Federico Lombardi gemeinsam mit sechs Männern und Frauen in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses Santa Marta die Morgenmesse.

Anschließend habe der Papst Einzelgespräche mit den Betroffenen geführt. Die von Franziskus im Mai angekündigte Begegnung dauerte mehr als drei Stunden.

Tausende Fälle sexuellen Missbrauchs durch katholische Geistliche, die in den vergangenen Jahren bekannt wurden, hatten die katholische Kirche massiv erschüttert. Der Vatikansprecher berichtete, die sechs Frauen und Männer hätten sich bei der Messe zutiefst bewegt über die auf Spanisch gehaltene Predigt des Papstes über das Thema Missbrauch gezeigt. Die Einzelgespräche hätten gezeigt, dass die Kirche den Dialog mit den Opfern suche und diesen vor allem zuhöre.

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Die sechs vom Vorsitzenden der Kinderschutzkommission, dem Bostoner  Kardinal Sean Patrick O'Malley, eingeladenen Missbrauchsopfer waren den Angaben zufolge am Vortag im Vatikan eingetroffen. Der Papst habe sie bereits am Sonntag beim Abendessen im Refektorium des Gästehauses begrüßt.

Bei der Zusammenkunft der vatikanischen Kinderschutzkommission, die das Treffen am Sonntag vorbereitete, war es den Angaben zufolge überdies um die Ernennung weiterer Mitglieder gegangen. Neben O'Malley, der ehemaligen polnischen Ministerpräsidentin Hanna Suchocka und der Irin Mary Collins, die selbst Opfer von Missbrauch wurde, gehört der Kommission bislang der deutsche Jesuit Hans Zollner an. Künftig sollen das Gremium um Vertreter aus Asien und Afrika erweitert werden.

Die Einrichtung eines eigenen Büros soll nach dem Wunsch der acht Kommissionsmitglieder die Zusammenarbeit mit externen Experten und Behörden erleichtern. Das nächste Treffen des von Franziskus unter dem Eindruck von Missbrauchsskandalen in der Kirche einberufenen Gremiums ist für Oktober geplant.