Für den Schutz von Opfern könne eine Intervention auch nach Überzeugung der großen Kirchen friedensethisch begründet sein - "im äußersten Fall auch mit militärischer Gewalt", ergänzte der Theologe laut Redetext. Nichts anderes habe auch Gauck kürzlich gesagt, sagte der Militärbischof, der das Amt Mitte Juli abgibt.
Bundespräsident Joachim Gauck hatte die Forderung nach einem stärkeren Engagement Deutschlands in internationalen Konflikten bekräftigt, zugleich aber den Vorrang für friedliche Lösungen betont. Dabei hatte er ausdrücklich militärisches Engagement nicht ausgeschlossen und war damit auf Widerspruch unter anderem von ostdeutschen Pfarrerngestoßen.
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Forderungen nach Übernahme von mehr Verantwortung in der Welt würden Christen vor allem nicht-militärisch interpretieren, sagte Dutzmann. Sie träten für Gerechtigkeit und Recht weltweit ein und machten sich für ausreichende Mittel für Gewaltprävention stark. Angesichts eines besorgniserregenden Zustandes der Welt reiche es nicht aus, bei der Ächtung des Krieges stehenzubleiben. Nötig sei eine positive Vorstellung, was Frieden bedeute.
Militärische Gewalt allein schaffe jedoch keinen gerechten Frieden, unterstrich Dutzmann. Sie verschaffe bestenfalls der Politik die notwendige Zeit, mit zivilen Mitteln einen gerechten Frieden anzustreben. "Nur in der Kooperation mit zivilen Friedensdiensten kann ein militärischer Einsatz erfolgreich sein." Deshalb müssten dazu auch die nötigen Mitteln für zivile Friedensarbeit zur Verfügung stehen.