Stauffenberg und seine Freunde hätten eine Gewissensentscheidung in einer extrem schwierigen Situation getroffen und nicht nur bedingungslose Loyalität walten lassen, sagte Merkel in ihrer am Samstag verbreiteten wöchentlichen Videobotschaft. Das Attentat auf Hitler jährt sich am 20. Juli zum 70. Mal. Am Dienstag eröffnet Merkel die neue Dauerausstellung in der Gedenkstätte Deutscher Widerstand im Bendlerblock in Berlin.
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Nach Einschätzung der Kanzlerin hat Deutschland aus den schrecklichen Ereignissen der Geschichte die richtigen Lehren gezogen. In der parlamentarischen Demokratie wie in der Bundeswehr habe die Gewissensentscheidung eine große Bedeutung. "Es gibt nicht bedingungslosen Gehorsam, sondern jeder muss das, was er tut, auch mit seinem Gewissen vereinbaren können", sagte sie.
Ausdrücklich begrüßte die Regierungschefin die feierlichen Gelöbnisse von Bundeswehrsoldaten am 20. Juli vor dem Reichstagsgebäude. Das sei auch Rückhalt für die Soldatinnen und Soldaten, die in zum Teil schwierigen Einsätzen für Deutschland und seine Sicherheit einstünden. Anders als im Kalten Krieg hänge die Sicherheit der Bundesrepublik nun auch von weit entfernten Regionen ab: "Wir müssen heute unsere Freiheit gegen terroristische Bedrohungen verteidigen, und da müssen wir auch entschlossen sein", sagte Merkel.