Städtetag: Prostituierte besser schützen

Städtetag: Prostituierte besser schützen
Der deutsche Städtetag fordert Neuregelungen im Prostitutionsgesetz. Prostituierte müssten vor Gewalt und Ausbeutung geschützt werden.

Der Deutsche Städtetag hat das Vorhaben der Bundesregierung begrüßt, das Prostitutionsgesetz zu überarbeiten. Frauen müssten besser geschützt und die Prostitution genauer kontrolliert werden, teilte der Städtetag am Freitag in Berlin mit. Bis Ende des Jahres will die große Koalition Vorschläge für eine Novellierung des Gesetzes aus dem Jahr 2002 vorlegen. Eine erste Expertenanhörung des Familienministeriums fand bereits Mitte des Monats statt.

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Es sei wichtig, sich den mit Prostitution einhergehenden Problemen zu stellen, erklärte der Hauptgeschäftsführer des Städtetages, Stephan Articus. Dazu gehöre, Prostituierte vor Gewalt und der Ausbeutung in Zwangslagen zu schützen. Zudem bestehe Regelungsbedarf, um Beeinträchtigungen der Bevölkerung besonders durch Straßen- und Wohnungsprostitution zu verhindern.

"Prostituierte zu kriminalisieren löst das Problem nicht", betonte Articus. Stattdessen gelte es, niedrigschwellige Beratungsangebote für Prostituierte auszuweiten sowie Ausstiegsprogramme stärker zu etablieren. Das neu zu fassende Prostitutionsgesetz sollte es den Städten ermöglichen, Sperrgebiete auszuweisen. Außerdem könnten Vorgaben im Baurecht den Kommunen die Beschränkung der Prostitution auf bestimmte Gebiete erleichtern.

Der Regierung liegen nach eigener Aussage keine Erkenntnisse über eine steigende Nachfrage nach immer jüngeren Frauen im Prostitutionsgewerbe vor. Das geht aus ihrer Antwort auf eine Anfrage der Anfrage der Grünen hervor. So sei auch noch keine Entscheidung über eine mögliche Altersgrenze für Prostituierte getroffen worden, betonte die Regierung.