Mit Verweis auf seinen kürzlichen Besuch im Südsudan sagte Schneider am Donnerstag im RBB-Inforadio: "Wenn man die Lage in einem solchen Land erlebt, dann begreift man, dass es so etwas wie ein Wüten des Bösen und der Gewalt gibt." Es brauche dann militärische Kraft, "um für einen Raum zu sorgen, in dem sich dann anderes entwickeln kann", ergänzte der Theologe.
###mehr-artikel###
Der oberste Repräsentant der deutschen Protestanten betonte, Militär könne keinen Frieden schaffen, aber dafür sorgen, dass die massiven gewalttätigen Auseinandersetzungen gestoppt werden. Dafür könne ein Einsatz von Militär gerechtfertigt sein. "Ich vermute, dass der Bundespräsident das so gemeint hat", sagte Schneider.
Gauck hatte im Januar bei der Münchner Sicherheitskonferenz gefordert, Deutschland müsse mehr Verantwortung in der Welt übernehmen und dabei militärisches Engagement ausdrücklich nicht ausgeschlossen. Als er diese Forderung kürzlich wiederholte, entbrannte eine Debatte darüber. Anfang der Woche hatten sich zwei ostdeutsche Pfarrer, die sich wie Gauck in der der Friedensbewegung nahestehenden DDR-Opposition engagiert hatten, über die Aussagen empört.