Der wegen Kriegsverbrechen verurteilte Rebellenführer, Germain Katanga, hat sich bei seinen Opfern im Kongo entschuldigt und auf ein Berufungsverfahren verzichtet. "Ich akzeptiere das Urteil, das über mich gefällt wurde, und drücke mein aufrichtiges Bedauern gegenüber jenen aus, die durch mein Verhaltens gelitten haben", schrieb Katanga in einem Brief, der dem Evangelischen Pressedienst (epd) vorliegt. Er wendet sich ausdrücklich an die Bewohner eines überfallenen Dorfes.
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Katanga war vom Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag im März wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen schuldig gesprochen worden. Er wurde zu zwölf Jahren Haft verurteilt.
Katanga war der Anführer einer Miliz im Ost-Kongo. Die Richter sahen es als erwiesen an, dass Katangas Kämpfer im Februar 2003 in dem Dorf Bogoro rund 200 Menschen getötet haben.
Seine Verteidiger hatten Berufung gegen die Verurteilung und das Strafmaß eingelegt. Mit dem Schreiben zieht Katanga seinen Berufungsantrag nun vollständig zurück. Er sitzt zurzeit im UN-Gefängnis in Den Haag. Zum ersten Mal hat ein Verurteilter des Strafgerichtshofs sich bei seinen Opfern entschuldigt und auf ein Berufungsverfahren verzichtet.