Weltkirchenrat macht Fortschritt bei Lösung seiner Finanzkrise

Weltkirchenrat macht Fortschritt bei Lösung seiner Finanzkrise
Der Weltkirchenrat in Genf setzt alles daran, seine aktuelle Finanzkrise zu überwinden. Als erster Schritt kommt nun die defizitäre Rentenkasse unter das Dach der Schweizer Sammelstiftung Profond. Die Dachorganisation von rund 350 Kirchen weltweit hat hierzu ein Darlehn in Höhe von 24 Millionen Schweizer Franken aufgenommen.

Der Weltkirchenrat hat einen wichtigen Zwischenschritt vollzogen, um seine Finanzkrise zu überwinden. Die Rentenkasse der ökumenischen Dachorganisation von nahezu 350 Kirchen kommt unter das Dach von Profond, einer schweizerischen Sammelstiftung zur Altersvorsorge, wie der Ökumenische Rat der Kirchen am Freitag in Genf mitteilte. Voraussetzung dafür war allerdings die Aufnahme eines Darlehens in Höhe von 24 Millionen Schweizer Franken.

Profond mit Sitz in Thalwil ist ein Pensionsfonds, der mehr als drei Milliarden Schweizer Franken an Altersgeldeinlagen für fast 1.700 angeschlossene Unternehmen und Einrichtungen verwaltet. Profond sei in der Lage, langfristig die Pensionsrücklagen unter einem neuen Schema für die Altersversorgung zu verwalten, sagte Weltkirchenrats-Generalsekretär Olav Fykse Tveit. Diese Überleitung gewährleiste für Mitarbeiter und Pensionsbezieher einen lückenlosen Dienst.

Die Mitarbeiterzahl des Weltkirchenrates hatte sich in den vergangenen Jahrzehnten von rund 350 auf derzeit 132 verringert. Die Schieflage seiner Rentenkasse führt der Weltkirchenrat auf die weltweite Finanzkrise, aber auch auf das Ungleichgewicht bei Einnahmen und Ausgaben der Kasse zurück. Der gestiegenen Zahl von Beziehern von Altersgeldern stehe eine sinkende Zahl von Beitragszahlern gegenüber. Die Aufsichtsstelle für Pensionskassen im Kanton Genf hatte angesichts dieser Entwicklung den Weltkirchenrat aufgefordert, mit wirksamen Maßnahmen die Schieflage zu beseitigen.

Darlehn bei der Bank Coop aufgenommen

Zur Deckung des Millionenlochs musste der Weltkirchenrat einen außerordentlichen Zuschuss für seine Rentenkasse leisten und nahm dazu ein Darlehen bei der Bank Coop auf. Dies war die Voraussetzung für den Vertrag über den Anschluss an Profond.

Nach der Beseitigung des Defizits wende sich der Weltkirchenrat der Entwicklung der Immobilie in Genf zu, auf der die Ökumene-Organisation ihren Sitz hat, kündigte Tveit an. Mit der Projektentwicklung der 35.000 Quadratmeter großen Liegenschaft in zentraler Lage sei die Implenia Development (Dietlikon) beauftragt, ergänzte der Generalsekretär.

Im Februar hatte Tveit gegenüber dem epd gesagt: "Wir entwickeln das Gelände, um dann einen Teil davon für den bestmöglichen Preis zu verkaufen." Für das Ökumenische Zentrum, in dem neben dem Weltkirchenrat auch der Lutherische Weltbund und der Reformierte Dachverband ihren Sitz haben, nannte er eine Renovierung oder einen Neubau als Alternativen.