Die seit 1933 praktizierte Eidesleistung katholischer Bischöfe vor dem Land entspreche nicht seinem Verständnis der Trennung von Kirche und Staat, sagte Kretschmann den Angaben des Staatsministeriums zufolge am Dienstag in Stuttgart. Dort legte der künftige Freiburger Erzbischof Stefan Burger vor der Landesregierung den Treueid auf das Evangelium ab.
Vor der Weihe zum Bischof und der Einführung in sein Amt findet gemäß dem Konkordat zwischen dem Deutschen Reich und dem Heiligen Stuhl von 1933 ein Treueid des designierten Bischofs statt. Dieser verspricht dabei auch die Achtung der Landesregierung. Diese Eidespraxis solle vom Land und den Bistümern Stuttgart-Rottenburg und Freiburg "zeitnah gemeinsam geprüft und eine zeitgemäße Lösung gesucht" werden, heißt es in der Mitteilung.
Der Ministerpräsident, der selbst praktizierender Katholik ist, betonte bei der Eidesleistung Burgers aber auch, dass Politik und Staat die großen sozialen, wirtschaftlichen und politischen Herausforderungen nicht alleine lösen könnten. Es brauche dafür das Zusammenwirken vieler gesellschaftlicher Kräfte, auch der Kirchen, christlichen Gemeinschaften und vieler anderen Religions- und Weltanschauungsgruppen. Burger wird am kommenden Sonntag in Freiburg in sein neues Amt eingesetzt.