Eine kürzlich abgeschlossene Untersuchung unter seiner Leitung habe jedoch gezeigt, "dass der Erfolg dieser Unternehmen vielfach auf Kompetenzen aufbaut, die auf Produktionserfahrungen unter Planwirtschaftsbedingungen zurückgehen.
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"So habe zum Beispiel eine Firma ihre früheren fachlichen Kompetenzen im Leichtmetallguss nutzen und sich als eine der ersten bundesdeutschen Leichtmetallgießereien im Bereich der Automobilzulieferung etablieren können, sagte Buss. Bei den großen ostdeutschen Montagestandorten der Automobilindustrie hätten die Erfahrungen der Beschäftigten mit der Kollektivarbeit zu DDR-Zeiten die Einführung neuer Formen der Gruppenarbeit erleichtert.
Andere ostdeutsche Betriebe zeichneten sich durch eine sehr hohe Flexibilität aus. "Hier haben wir viele Anknüpfungspunkte an den früheren Rationalisierungsmittelbau gefunden", erklärte der promovierte Soziologe. Als Rationalisierungsmittelbau wurden Abteilungen in Unternehmen bezeichnet, die Werkzeuge oder Maschinen zur Verbesserung der Betriebsabläufe produzierten. Dies habe bereits zu DDR-Zeiten den Betrieben die notwendige Flexibilität im Umgang mit technologischen Neuerungen und Versorgungsproblemen verschafft.
Nur begrenzte Anzahl an Unternehmen untersucht
Die Wissenschaftler vom Soziologischen Forschungsinstitut in Göttingen hätten für ihre Studie nur eine begrenzte Anzahl an Unternehmen untersuchen können, berichtete Buss. Sie hätten daher versucht, wichtige Betriebstypen zu berücksichtigen. Untersucht worden seien vier Altbetriebe, vier neu gegründete mittelständische Betriebe und vier nach 1990 neu entstandene Zweigwerke von großen Konzernen der Automobil- und Automobilzulieferindustrie. Daneben seien viele Gespräche mit Gewerkschaften und Wirtschaftsverbänden geführt worden. Diese Unterredungen hätten nahegelegt, "dass unsere Befunde nicht nur für die von uns untersuchten Betriebe gelten", unterstrich Buss.