Der Überlieferung nach sind es die "Windeln Jesu", das "Lendentuch Christi", das "Kleid Marias" und das "Enthauptungstuch Johannes des Täufers". Die Stoffe werden nur alle sieben Jahre aus dem ansonsten verschlossenen Marienschein im Aachener Dom gehoben.
Bis 29. Juni werden die Heiligtümer mehrmals täglich öffentlich gezeigt. Die Wallfahrt, zu der 100.000 Pilger erwartet werden, steht in diesem Jahr unter dem Motto "Glaube in Bewegung". Sie endet am Montag, 30. Juni, um 9 Uhr mit der Feier zur Verschließung der Reliquien im Marienschrein.
###mehr-artikel###
Seit 1349 werden die Stoffreliquien im siebenjährigen Rhythmus aus dem Marienschrein geholt. Die antiken Textilien aus Wolle und Leinen soll der Patriarch von Jerusalem im Jahr 799 nach Aachen gesandt und Kaiser Karl dem Großen zur Einweihung seiner Marienkirche, dem heutigen Aachener Dom, geschenkt haben. Das sogenannte "Marienkleid" trug Maria der Überlieferung nach bei der Geburt Jesu. Es wird als einziges der vier Heiligtümer während der Heiligtumsfahrt entfaltet. Die anderen drei Stoffe sind so fragil, dass sie zusammengefaltet bleiben.
Ob die Stoffe wirklich aus biblischer Zeit stammten, sei mit Sicherheit nicht zu sagen, sagte der Aachener katholische Bischof Heinrich Mussinghoff. Es komme auch nicht darauf an, ob Jesus, Maria und Johannes tatsächlich mit diesen Stoffen in Berührung gekommen seien. Für ihn biete die Verehrung der Reliquien vielmehr eine Möglichkeit, "auf Tuchfühlung mit Gott zu gehen."