Zum Weltflüchtlingstag bekräftigte Müller am Freitag im RBB-Inforadio sein Ziel, 0,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts für die Unterstützung ärmerer Länder auszugeben. Wenn Deutschland diese Zielmarke einhalte, könne "Wesentliches in der Krisenprävention und in der Friedensarbeit" sowie in der Verhinderung von Bürgerkriegen, Flucht und Vertreibung geleistet werden. "Fluchtursachen bekämpfen heißt, in Entwicklung investieren", sagte Müller.
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Für das Jahr 2014 will Deutschland 6,4 Milliarden Euro für Entwicklungspolitik ausgeben. Das ist ein Plus von 140 Millionen Euro gegenüber 2013. Das 0,7-Prozent-Ziel erreicht Deutschland damit aber weiter nicht. Über den Haushalt der Ministerien entscheidet der Bundestag in der nächsten Woche. 2013 lag der Anteil der Entwicklungshilfe am Bruttonationaleinkommen bei 0,38 Prozent.
Mit Blick auf die aktuelle Lage im Irak betonte Müller die Notwendigkeit, in Spannungsgebieten die zivile Entwicklung zu stärken, etwa durch Aufbau von Schulen und Infrastruktur. Wenn die Menschen nach einem Krieg allein gelassen würden, bestehe wegen Armut und Not die Gefahr der Radikalisierung. "Deshalb muss immer in solchen Spannungs-, Krisen- und Kriegsgebieten eine zivile Komponente der Entwicklungsarbeit folgen - mit Friedensarbeit, Versöhnungsarbeit, Krisenprävention. Das wird heute leider immer noch stark vernachlässigt", sagte der Entwicklungsminister.