Evangelische Kirche und Islamverbände betonen Friedensauftrag

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Evangelische Kirche und Islamverbände betonen Friedensauftrag
Die evangelische Kirche und die großen Islamverbände haben die gemeinsame Verpflichtung zum Frieden hervorgehoben.

Religionen dürften nicht missbraucht werden, um Krieg und Gewalt zu rechtfertigen, sagte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, am Montag nach einem Treffen mit Spitzenvertretern des Koordinationsrates der Muslime in Köln. Mit Blick auf die Kämpfe in Syrien und im Irak sagte Schneider zur Haltung von evangelischen Christen und Muslimen: "Das empört uns beide und dagegen stehen wir beide."

Der interreligiöse Austausch fördere das gegenseitige Verständnis, sagte der Ratsvorsitzende. "Wir pflegen diesen Dialog, weil es uns um eine bestimmte Kultur des Miteinanders geht", sagte Schneider nach dem Treffen. "Wir reden mit Deutschen muslimischen Glaubens, wir sprechen nicht mit Lobbyisten für die Türkei, Marokko oder andere Länder."

Für nächstes Jahr ist ein gemeinsamer Ratgeber geplant

Der Sprecher des Koordinationsrates, Ali Kizilkaya, erinnerte anlässlich des Beginns der Ersten Weltkrieges vor 100 Jahren an die Verantwortung der Religionen für den Frieden. Er lobte die Gesprächsatmosphäre beim Treffen zwischen der EKD und dem Zusammenschluss der vier wichtigsten Moschee-Verbände. Der Dialog habe nach den Meinungsverschiedenheiten früherer Jahre nun eine neue Qualität erreicht. Es gebe einen sensibleren Umgang miteinander, der auch den Austausch über Streitthemen erlaube. Die jährlichen Treffen zwischen evangelischer Kirche und Koordinationsrat waren nach einer Phase der Unterbrechung 2012 wieder aufgenommen worden. In diesem Jahr fand die Begegnung auf Einladung des Koordinationsrates in der Kölner Zentralmoschee statt, die noch nicht fertiggestellt ist.

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Nach den Worten von Petra Bosse-Huber, Vizepräsidentin im EKD-Kirchenamt, werden Religionen in der Gesellschaft oft auch als gefährliche Kräfte wahrgenommen. Demgegenüber seien bei dem Meinungsaustausch in Köln die Frieden stiftenden Potenziale von Christentum und Islam hervorgehoben worden, sagte die Theologin.

EKD und Koordinationsrat kündigten an, im nächsten November einen gemeinsamen Dialog-Ratgeber vorzulegen. Darin sollen unter anderem konkrete Beispiele zur Arbeit in Kindertagesstätten und zum Umgang mit älteren Menschen vorgestellt werden. Im Koordinationsrat der Muslime sind die Türkisch-Islamische Union (DITIB), der Zentralrat der Muslime, der Islamrat und der Verband der Islamischen Kulturzentren zusammengeschlossen.