Er habe die Sorge, dass sich die Unternehmen aus ihrer Verantwortung stehlen wollten, sagte Müller am Montag in Bonn zum Besuch von Bangladeschs Arbeitsminister Muhammad Mujibul Haque Chunnu. Müller forderte die Regierung in Bangladesch auf, die Verbesserungen beim Arbeitsschutz und bei den Sozialstandards für die Textilarbeiter voranzutreiben.
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Mehr als ein Jahr nach dem Unglück in der Textilfabrik Rana Plaza, bei dem mehr als 1.100 Beschäftigte getötet und rund 2.500 verletzt wurden, müsse die Wirtschaft wie zugesagt in den Entschädigungsfonds einzahlen, sagte Müller. In der eingestürzten Fabrik hatten auch deutsche Hersteller produzieren lassen.
Müller kündigte an, die Bundesregierung wolle Bangladesch dabei helfen, die Arbeitsbedingungen in den Fabriken zu verbessern. Allerdings müsse die Regierung ihren Beitrag dazu leisten. "Wir brauchen ein Zeichen des Fortschritts", sagte Staatssekretär Friedrich Kitschelt nach einem Gespräch mit dem Minister aus Bangladesch. Die Regierung des südasiatischen Landes hatte Anfang 2013 angekündigt, 200 Arbeitsinspektoren zur Überwachung der Textilfabriken einzustellen. Bislang wurde diese Zahl jedoch nicht einmal zur Hälfte erreicht.
Müller hatte Ende April mit Vertretern aus der Wirtschaft, von Gewerkschaften und Hilfsorganisationen einen Runden Tisch ins Leben gerufen, um für verbesserte Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie zu sorgen.