Mittelpunkt des Museums bildet die Ausstellung "Ich bin ein Mansfeldisch Kind". Die Verbindung zu Mansfeld und der Region ziehe sich durch das ganze Leben des Reformators, sagte der Direktor der Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt, Stefan Rhein, am Donnerstag in der früheren Bergbaustadt. Zu den Themen der Präsentation gehören der Alltag der Familie in Mansfeld, ihre Teilhabe am kirchlichen Leben und Luthers Schulzeit.
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Das Museum gilt als die weltweit einzige Einrichtung, die speziell Luthers Kindheit gewidmet ist. Der Titel der Ausstellung ist einem Zitat Luthers aus einem Brief von 1545 entnommen. Die Stadt sei viel mehr Heimat für ihn gewesen als Wittenberg, wo er ab 1511 dauerhaft gelebt hat, sagte Rhein.
Luthers Elternhaus war wohlhabend
Etwa die Hälfte der rund 230 Ausstellungsexponate bilden archäologische Funde, die in Mansfeld zwischen 2003 und 2011 geborgen wurden. Hinzu kommen Leihgaben. In der Summe der Funde werde deutlich, dass das Elternhaus durchaus wohlhabend war, sagte Projekt- und Museumsleiter Christian Philipsen. Als wertvollstes Exponat gelten drei Murmeln aus der 2003 geöffneten Abfallgrube am Elternhaus, die um 1500 aus Ton gebrannt wurden. Das ältestes Ausstellungsstück ist der Gips-Verschlussstein einer Reliquie aus der Pfarrkirche von Vatterode aus dem 12. Jahrhundert.
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Bei dem Gesamtvorhaben wurde auch Luthers Elternhaus restauriert und durch einen Neubau ergänzt. Die Immobilie war 2013 in die Stiftung Luthergedenkstätten überführt worden. Die Kosten für Bauarbeiten und Ausstellung belaufen sich auf insgesamt 4,2 Millionen Euro. Im Elternhaus stehen den Besuchern Multimedia-Stationen zur Verfügung. Zur Eröffnung am Samstag (14. Juni) ist ein Straßenfest geplant.
Luthers Familie war wenige Monate nach dessen Geburt 1483 von Eisleben nach Mansfeld umgesiedelt. 1491 bezog sie ein vom Vater gekauftes Gebäude. Sohn Martin lebte dort bis 1497. Zur Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt gehören auch das Sterbehaus und das Geburtshaus des Reformators in Eisleben sowie das Lutherhaus und das Melanchthonhaus in Wittenberg. Die vier Museen zählen zum Weltkulturerbe der UNESCO.
