Tebartz-van Elst zieht nach Regensburg

Foto: dpa/Boris Roessler
Tebartz-van Elst zieht nach Regensburg
Der frühere Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst zieht im September nach Regensburg. Dort soll der Geistliche bis zur Aufnahme einer neuen Tätigkeit bleiben, wie die Diözese Regensburg am Dienstag auf ihrer Internetseite mitteilte. Unterdessen lehnte die Limburger Bistumsleitung ein Gespräch mit der katholischen Reformbewegung "Wir sind Kirche" über die Zukunft der Diözese ab.

Tebartz-van Elst mietet den Angaben zufolge gemeinsam mit Familienangehörigen eine Wohnung. Der Familie zufolge sei die Wahl auf die ostbayerische Stadt gefallen, weil der dortige Bischof Rudolf Voderholzer ihm "mitbrüderliche Aufnahme und Gastfreundschaft in seiner Diözese zugesichert hat". Eine ihm zustehende Dienstwohnung nehme Tebartz-van Elst nicht in Anspruch.

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Papst Franziskus hatte im März den Rücktritt von Tebartz-van Elst angenommen und den Paderborner Weihbischof Manfred Grothe als Übergangsverwalter der Diözese eingesetzt. Zuvor war Tebartz-van Elst nach heftiger öffentlicher Kritik an den explodierenden Baukosten für seine Limburger Bischofsresidenz und an seinem autoritären Führungsstil vom Vatikan beurlaubt worden. Bereits die sogenannte Auszeit hatte der Geistliche im Bistum Regensburg verbracht. Zuletzt war über eine neue Aufgabe im Ausland spekuliert worden.

Limburger Bistumsleitung lehnt Gespräche mit Reformgruppe ab

Wie "Wir sind Kirche" am Dienstag mitteilte, will die Limburger Bistumsleitung die Reformgruppe nicht in Gespräche über Veränderungen in der Diözese einbinden. In einem Brief an "Wir sind Kirche" erklärte Wolfgang Rösch, der Ständige Vertreter des Apostolischen Administrators Grothe: "Bitte sehen Sie es uns nach, wenn wir für den Dialogprozess in den gewählten diözesanen Strukturen bleiben."

Die Reformbewegung hatte die Bistumsleitung aufgefordert, das Gespräch mit allen interessierten Gläubigen zu suchen. Ein Dialog mit den haupt- und ehrenamtlichen Gremien sei nicht genug.

Der Pressesprecher der Reformgruppe in der Diözese, Karl-Josef Schäfer, erklärte, in den vergangenen Monaten hätten alle Gremien und die Basis im Bistum mehr Transparenz gefordert. Überdies habe der Frankfurter Stadtdekan und Domkapitular Johannes zu Eltz erklärt, dass er sich eine direkte Beteiligung des Kirchenvolks an der Suche nach einem neuen Bischof vorstellen könne.

Die festzementierten Strukturen, die letztlich zur "Causa Tebartz-van Elst" führen konnten, müssten aufgebrochen werden, erklärte Schäfer. Stattdessen würden nun erste Reformansätze wieder zurückgenommen.