Ab 15. Juni wird die Theologin in einer wöchentlichen Kolumne zu politisch oder gesellschaftlich relevanten Fragen Stellung nehmen, wie "Bild am Sonntag" am Freitag in Berlin mitteilte. Käßmann sei die bekannteste Protestantin Deutschlands. "Sie hat sich nie gescheut, auch mal anzuecken, sie ist klar und direkt. Daher passt sie gut zu unserer Zeitung", sagte Chefredakteurin Marion Horn.
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Käßmann besitze die seltene Gabe, ohne erhobenen Zeigefinger zu moralisieren. Davor schützten sie ihr Humor und ihr Gottvertrauen, bescheinigte Horn der künftigen Kolumnistin. Mit ihren Stellungnahmen mache sie bewusst, was gelebter Glaube für jeden persönlich bedeute.
Die ehemalige hannoversche Bischöfin sagte über ihre künftige Kolumnistentätigkeit: "Mir liegt daran, über Gott und die Welt ins Gespräch zu kommen." Dazu sei die "Bild am Sonntag"-Kolumne eine tolle Möglichkeit, "denn ich müsste ja an vielen Orten gleichzeitig predigen, um an einem Sonntag so viele Menschen zu erreichen".
Wenige Monate nachdem sie zur Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland gewählt worden war, trat Käßmann im Februar 2010 nach eine Autofahrt unter Alkoholeinfluss von allen kirchlichen Ämtern zurück. Dennoch zählt die Theologin, die unter anderem als Buchautorin erfolgreich ist und zahlreiche öffentliche Auftritte bestreitet, weiterhin zu den bekanntesten Gesichtern der evangelischen Kirche. Seit zwei Jahren wirbt Käßmann als Botschafterin der EKD für das Reformationsjubiläum 2017.
